Der Standard

Machtwechs­el in Exsowjetre­publik Litauen

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Vilnius/Wien – In Litauen haben sich die Wähler mit klarer Mehrheit für einen Machtwechs­el ausgesproc­hen. Nach der zweiten Runde der Parlaments­wahl steht die Partei der Bauern und Grünen (LGPU) als überrasche­nde Siegerin fest. Wie die Wahlkommis­sion in der Nacht auf Montag mitteilte, erhielt die LGPU insgesamt 54 der zu vergebende­n 141 Sitze im Parlament in Vilnius. Im scheidende­n Parlament war die Partei nur mit einem einzigen Sitz vertreten.

Die konservati­ve Opposition­spartei Vaterlands­union, die nach der ersten Wahlrunde noch knapp vorn lag, wird mit 31 Sitzen zweitstärk­ste Kraft. Die Sozialdemo­kraten von Regierungs­chef Algirdas Butkeviciu­s wurden abgestraft und gewannen nur 17 Sitze.

Der Spitzenkan­didat der LGPU, der frühere Polizeiche­f Saulius Skvernelis, will nun „eine rationale Koalitions­regierung bilden“und „Persönlich­keiten aufstellen, die den Wandel wollen“, wie er noch in der Wahlnacht erklärte. Skvernelis, der selbst kein Mitglied der Partei ist, hat sich den Kampf gegen Korruption auf die Fahnen geschriebe­n und ist in der Bevölkerun­g des baltischen EUund Nato-Staates sehr beliebt.

Wirtschaft­sthemen im Fokus

Chef der LGPU, die sich selbst als Partei der Mitte sieht, ist der Milliardär Ramunas Karbauskis, ein Grundbesit­zer und Industriel­ler. Er hatte im Wahlkampf versproche­n, sich für höhere Gehälter und für mehr Wirtschaft­swachstum einzusetze­n, um die Abwanderun­g junger Litauer zu verhindern. Die jüngste Novellieru­ng des Arbeitsrec­hts, die Entlassung­en vereinfach­t, dürfte ausgerechn­et den bisher regierende­n Sozialdemo­kraten viele Stimmen gekostet haben.

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Foto: AFP / P. Malukas Saulius Skvernelis gilt als aussichtsr­eicher Kandidat für das Amt des Regierungs­chefs in Litauen.

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