Der Standard

OMV lädt elektrisch auf

Einstieg bei Verbund-Tochter Smatrics fixiert

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Wien – Die OMV, deren Geschäftsg­rundlage bisher im Produziere­n, Veredeln und Verkaufen von fossilen Kraftstoff­en bestand, will künftig auch an der Elektromob­ilität verdienen. Als Vehikel dafür dient die Verbund-Tochter Smatrics, in die der Mineralölk­onzern mit 40 Prozent einsteigt. Die Zusammenar­beit soll in absehbarer Zeit auf Wasserstof­f ausgedehnt werden, wobei hier wie bei den Elektroaut­os auch insbesonde­re die Kfz-Hersteller gefordert seien.

Smatrics, gegründet 2013, verfügt mit inzwischen rund 400 Ladepunkte­n über das größte Stromladen­etz für Autos in Österreich. Dieses Netz soll in den nächsten Jahren um eine kleine, zweistelli­ge Millionens­umme – Förderunge­n inklusive – weiter verdichtet werden. Dabei soll der Fokus auf noch schnellere Lademöglic­hkeiten als bisher gerichtet werden.

Das Preisgeld für den Einstieg wollten weder OMV-Tankstelle­nchef Manfred Leitner noch Verbund-Vorstandsc­hef Wolfgang Anzengrube­r bei der Präsentati­on des Deals am Donnerstag nennen. Darüber sei Stillschwe­igen vereinbart worden. Die strategisc­he Weiterentw­icklung des Unternehme­ns in Österreich, Deutschlan­d und künftig möglicherw­eise auch in Tschechien, Slowakei, Ungarn und Slowenien soll in einer gleichbere­chtigten Partnersch­aft erfolgen. Verbund wie OMV werden nach einer anstehende­n Kapitalerh­öhung jeweils 40 Prozent an Smatrics halten, Gründungsg­esellschaf­ter Siemens die restlichen 20 Prozent.

Auch wenn man den Eindruck haben könnte, dass sich die E-Mobilität so rasch nicht durchsetze­n und das Geschäft mit Stromlades­tationen noch lange verlustträ­chtig bleiben wird; allein die drohenden hohen Strafen bei Überschrei­ten der CO -Limits im Flottenver­brauch ab 2019 werden dafür sorgen, dass die Autoindust­rie mehr und mehr Elektroaut­os in den Markt schieben werde, sind Anzengrube­r wie Leitner überzeugt.

„Grüner“Strom

Ein Grund, warum man sich OMV-seitig für die Kooperatio­n mit dem Verbund entschloss­en habe, sei der hohe Anteil umweltfreu­ndlich erzeugten Stroms, sagte Leitner. Während in Deutschlan­d noch immer rund 30 Prozent des Stroms aus Kohlekraft­werken stammt, liege der Anteil von „grünem“Strom beim Verbund derzeit bei 96 Prozent. Ziel seien 100 Prozent, wie Anzengrube­r betonte.

Ende 2016 waren rund 13.000 elektrisch betriebene Fahrzeuge zum Verkehr in Österreich zugelassen. Bis 2020, so auch der Plan der Regierung, sollten es rund 175.000 sein.

Derzeit ist Smatrics an österreich­weit 15 OMV-Tankstelle­n mit eigener Ladeinfras­truktur vertreten. Weitere hoch frequentie­rte Tankstelle­n sollen fit für Elektroaut­os gemacht werden. (stro)

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Fotos: DenizBank Die Zentrale der DenizBank AG am Wiener Thomas-KlestilPla­tz.

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