„Republik“: Bisher zahlreichste Crowd für Medienprojekt
In der Schweiz entsteht eine neue Republik: ein unabhängiges Onlinemagazin, das mit einem erfolgreichen Crowdfunding gestartet ist. Innert 48 Stunden haben mehr als 8000 Personen deutlich über zwei Millionen Franken (1,85 Millionen Euro) als Abonnenten und künftige „Mitverleger“der Republik zugesagt. So erfolgreich war weltweit noch nie ein Crowdfunding für ein Medienprojekt.
Zudem haben einige Mäzene aus der Privatwirtschaft weitere 3,5 Millionen Franken zugesichert. Sie versprechen, sich inhaltlich nicht einzumischen, sondern der Republik unabhängigen, werbefreien und aufwendigen Hintergrundjournalismus zu ermöglichen. Täglich sollen Artikel online gestellt werden – große Recherchen und aktuelle, politische Analysen.
„Wir machen eine Rebellion für guten Journalismus, für gutes Handwerk, für solide Arbeit“, sagt der Republik- Mitbegründer Constantin Seibt, der für das Wagnis seine sichere Stelle als Reporter beim Tages-Anzeiger aufgegeben hat, dem STANDARD. „Offenbar sind die Leser nicht zufrieden mit dem, was ihnen heute geboten wird.“
Großverlage wie Ringier oder Tamedia setzen in der Tat zunehmend auf digitale Häppchen statt auf ernsthaften Journalismus; oder sie driften ideologisch immer weiter nach rechts, wie die Basler Zeitung, NZZ oder Weltwoche. Beides sei gefährlich für die Demokratie, sagt Seibt, da sie auf mündige und gut informierte Bürger setze. Deshalb auch der etwas hochtrabende Name: Die Republik soll die Res publica stärken.