Höhere Bildung zahlt sich auch für den Staat aus
Der Hochschulabschluss bringt bei Männern 167.000 Euro, bei Frauen 67.300
Wien – Nicht nur der Einzelne, auch der Staat profitiert von höherer Bildung der Bürger, wie die OECD-Studie „Bildung auf einem Blick“zeigt. Österreich lukriert aus seinen Investitionen, die den Abschluss eines Mannes im Tertiärbereich ermöglichen, unterm Strich rund 167.000 Euro, für den Tertiärabschluss einer Frau allerdings nur 67.300 Euro.
Unter den Tertiärbereich fallen für die OECD nicht nur Abschlüsse an Universitäten, Fachhochschulen und Akademien, sondern auch eine Matura an einer berufsbildenden höheren Schule.
Bildungsinvestitionen führen auch zu höheren staatlichen Erträgen, „weil Absolventen des Tertiärbereichs höhere Einkommensteuern und Sozialversicherungsbeiträge zahlen und weniger sozialstaatliche Transferleistungen in Anspruch nehmen“, heißt es in der Studie. Dem stehen staatliche Kosten gegenüber, etwa die direkten Kosten für tertiäre Bildungseinrichtungen und entgangene Steuereinnahmen während der Ausbildung.
Österreich auf Platz zwei
Die staatlichen Kosten für einen Mann, der einen Abschluss im Tertiärbereich erwirbt, liegen im OECD-Schnitt bei 45.900 Euro. Luxemburg hat mit 133.000 Euro das kostspieligste System, Österreich folgt mit 92.000 Euro gleich dahinter, noch vor der Schweiz (91.700 Euro).
Der Gesamtnutzen eines Abschlusses durch Steuereinnahmen und Ähnliches liegt bei Männern im OECD-Schnitt bei 174.700 Euro. Am meisten profitiert der Staat von den Akademikern in Irland (398.600 Euro), in Österreich sind es 259.300 Euro.
Rechnet man diesen Nutzen mit den Kosten gegen, ergibt die staatliche Investition einen finanziellen Nettoertrag von 128.800 Euro im OECD-Schnitt. In Österreich beträgt der Nettoertrag wie bereits erwähnt 167.000 Euro.
Deutlich anders sieht die Situation bei Frauen aus: Im internationalen Durchschnitt ist der finanzielle Nettoertrag eines Abschlusses im Tertiärbereich für den Staat bei Männern (128.800 Euro) fast doppelt so hoch wie bei Frauen (69.700 Euro). In Österreich liegt der Nettoertrag von Frauen nur bei 40 Prozent von jenem der Männer. (APA, red)