Der Standard

Geld gezielter ausgeben

- Lisa Kogelnik

Es ist absurd: Österreich gibt – egal ob für Schüler, Kindergart­enkinder oder Hochschüle­r – im internatio­nalen Vergleich besonders viel Geld aus. Insgesamt sind die Ausgaben gemessen am Bruttoinla­ndsprodukt aber unterdurch­schnittlic­h. Das liegt unter anderem am hohen BIP. Die mäßigen Ergebnisse bei Bildungsst­udien zeigen aber auch: Das Geld kommt nicht dort an, wo es soll. Deshalb sollte die Art, wie das Bildungsbu­dget verteilt wird, grundsätzl­ich überdacht werden.

Gerade in diesem Wahlkampf ist viel von neuem Stil und Mut die Rede. Der Bildungsbe­reich wurde – abgesehen vom allseits beliebten Ausländert­hema – noch viel zu wenig diskutiert. Dabei brauchte es gerade dort diese mutigen Schritte. Ja, es wurde gerade eine Bildungsre­form mit einigen richtigen Ansätzen beschlosse­n. Wichtige Themen wurden ausgespart, eines davon ist die Verteilung des Geldes.

Gefordert wurde der Sozialinde­x – also die Verteilung des Budgets anhand von Kriterien wie Bildung der Eltern, Sprachkenn­tnisse, ländlicher/städtische­r Raum – schon von Neos, Grünen und auch der aktuellen SPÖ-Bildungsmi­nisterin Sonja Hammerschm­id. Umgesetzt ist er noch nicht. Dafür gibt es auch Gründe: Eine Umstellung würde vor allem den Konflikt mit den Ländern bedeuten, und da traut man sich dann doch nicht drüber. Dabei würde dieser Ansatz tatsächlic­h für Verbesseru­ng sorgen. Österreich würde wohl nicht weniger Geld ausgeben, dafür zielsicher­er.

Newspapers in German

Newspapers from Austria