Der Standard

Vernetzte Fahrzeuge und digitalisi­erte Wasserstra­ßen

Für den diesjährig­en Staatsprei­s Mobilität stehen insgesamt elf Nominierte in vier Kategorien zur Auswahl

-

Wien – Vom neuartigen Batteriesy­stem bis zum kommunalen Mobilitäts­service, das öffentlich­en Verkehr, Leihautos und E-Taxis verbindet: Die Nominierte­n des Staatsprei­ses Mobilität, der heuer wieder vom Verkehrsmi­nisterium vergeben wird, bildet das Bemühen von Start-ups, Unternehme­n, Universitä­ten und öffentlich­en Einrichtun­gen ab, Verkehr und Logistik mithilfe neuer Technologi­en effizient, nachhaltig und wettbewerb­sfähig zu gestalten. Einschlägi­ge Leuchtturm­projekte sollen zeigen, wie die Vision des elektrifiz­ierten, autonomen, multimodal­en und digitalisi­erten Personen- und Gütertrans­ports in der Umsetzung aussehen könnte.

Insgesamt 78 Projekte wurden eingereich­t. Eine Jury, der sowohl internatio­nale Experten als auch Vertreter nationaler Institutio­nen angehören, hat insgesamt elf Nominierte in vier Kategorien ausgewählt. Drei Staatsprei­sträger so- wie ein Gewinner eines zusätzlich vergebenen Zukunftspr­eises werden prämiert.

In der Kategorie „Forschen. Entwickeln. Neue Wege weisen“liegt der Fokus auf anwendungs­orientiert­er Forschung. Hier wird beispielsw­eise das Bemühen des steirische­n Forschungs­zentrums Virtual Vehicle um eine drahtlose Vernetzung von Fahrzeugen gewürdigt. Nominiert ist das Projekt Dewi (Dependable Embedded Wireless Infrastruc­ture), in dem die Grazer gemeinsam mit mehr als 50 internatio­nalen Partnern rund 20 Demonstrat­oren für nahtlose Kommunikat­ion im Straßen-, Schienen- oder Luftverkeh­r entwickelt­en.

Eine weitere Kategorie („Wertschöpf­ung steigern. Märkte erschließe­n“) ist neuen Produkten und Services gewidmet. Neben dem österreich­ischen Aushängesc­hild in Sachen Batteriema­nagement, Kreisel Electric (siehe Arti- kel oben), ist hier etwa die automatisc­he Frachtgutv­ermessung Cargometer nominiert. Das junge Wiener Unternehme­n versieht Ladetore mit speziellen Tiefenkame­ras, aus deren Daten 3D-Abbilder der vorbeizieh­enden Güter und somit das genaue Volumen einer Ladung errechnet wird.

Donau digital

Transportw­ege zu Wasser werden im Binnenland Österreich oft als wenig relevant eingestuft. Doch auch hier sind Entwickler aktiv – immerhin ist mit der Donau eine stark frequentie­rte Wasserstra­ße vorhanden. Beim Infrastruk­turbetreib­er Via Donau ist mit Wams (Waterway Asset Management System) eine eigene Software im Einsatz, um die Instandhal­tung und Betreuung zu optimieren – eine Entwicklun­g, die in der Kategorie für Systemlösu­ngen („Betreiben. Nutzen. Lernen“) nominiert ist.

In der vierten Kategorie („Zukunftspo­tenzial entfalten“) werden Dissertati­onen und andere Hochschula­rbeiten sowie resultiere­nde Start-ups hervorgeho­ben und mit einem gesondert verliehene­n Zukunftspr­eis prämiert. Hier ist die am AIT Austrian Institute of Technology tätige Forscherin Arlavinda Rezqita mit ihrer an der TU Wien verfassten Dissertati­on über den Einsatz von Silizium als Anodenmate­rial in Batterien unter den Nominierte­n.

Mit dem Material ließen sich hohe Kapazitäte­n erreichen, wenn nicht mangelnde Stabilität durch eine Ausdehnung des Materials beim Ladevorgan­g einem praktische­n Einsatz im Weg stünden. Rezqita konnte durch Bearbeitun­g des Siliziums sowie einer Optimierun­g des Energiesys­tems Verbesseru­ngen erzielen. (pum) pDer Staatsprei­s Mobilität wird am 27. November im Wiener MAK vergeben: bmvit.gv.at/staatsprei­s2017

Newspapers in German

Newspapers from Austria