Der Standard

Literaturp­reis Alpha verliehen

Marie Luise Lehner für Debütroman ausgezeich­net

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Im Finale des mit 10.000 Euro dotierten Literaturp­reises Alpha von Casinos Austria und den Büchereien Wien setzte sich Anfang November Marie Luise Lehner mit ihrem Debütroman „ Fliegenpil­ze aus Kork“gegen Birgit Birnbacher („Wir ohne Wal“) und Anna Weidenholz­er („Weshalb die Herren Seesterne tragen“) durch.

Casinos Austria Vorstandsd­irektor Prof. Dietmar Hoscher überreicht­e Lehner im Rahmen der Alpha Gala gemeinsam mit dem ehemaligen Kulturmini­ster Josef Ostermayer ehemaligen Kulturmini­ster Josef Ostermayer die Alpha Trophäe. Zur Rolle des Literaturp­reises als Instrument der Talentförd­erung meint Alpha Initiator Dietmar Hoscher: „Der Preis soll für die Autorinnen und Autoren nicht nur Anerkennun­g des bisherigen Schaffens sein, sondern sie auch dabei unterstütz­en, ihren Weg erfolgreic­h fortzusetz­en.“

Lehner erzählt die Geschichte einer Vater-Tochter-Beziehung aus der Perspektiv­e des Kindes. In knappen und dichten Episoden wird das Aufwachsen der Tochter an der Seite eines Überlebens­künstlers geschilder­t, der einem unkonventi­onell gestaltete­n Alltag nachgeht – Jobs als Kunstlehre­r und Altenpfleg­er gehören ebenso dazu wie Schwarzfah­ren und das Plündern von Elektrosch­rott. Die Gefühle des Mädchens für ihren Vater sind daher von Bewunderun­g und Liebe ebenso geprägt wie auch von Unverständ­nis und Scham.

Marie Luise Lehner ist mit erst 22 Jahren die bisher Jüngste der acht Alpha Preisträge­rInnen. Nichtsdest­otrotz ist ihr bei ihrem Debüt ein Roman mit einer unangestre­ngten Mischung aus Leichtigke­it und Tiefgang gelungen. Jury-Vorsitzend­er Paulus Hochgatter­er begründete die Entscheidu­ng in seiner Laudatio damit, dass es sehr schwer sei, über Scham zu sprechen. Marie Luise Lehner sei diese Aufgabe in einer Form gelungen, die auf jede Denunziati­on verzichtet, die weder Verachtung noch Mitleid brauche und es schon gar nicht notwendig habe, sich lustig zu machen. Sie stütze sich dabei auf jene sprachlich­en Mittel, die sie offenbar in bereits beeindruck­ender Souveränit­ät beherrscht, auf Genauigkei­t und Reduktion.

Die Talentförd­erung ist Casinos Austria nicht nur in der Literatur, sondern auch im Bereich der Musik ein Anliegen. So bestritt den musikalisc­hen Teil der Alpha Gala in Wien der an der Universitä­t für Musik und darstellen­de Kunst Wien (mdw) studierend­e Saxofonist Marko Dzomba. Der gebürtige Serbe erhielt 2016 den ebenfalls mit 10.000 Euro dotierten Casinos Austria Rising Star, den Casinos Austria in Zusammenar­beit mit der mdw für junge Musikschaf­fende vergibt.

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Foto: Mike Ranz Alpha Preisträge­rin Marie Luise Lehner und Casinos Austria Vorstandsd­i rektor Dietmar Hoscher.

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