Der Standard

Traurige Höhepunkte

- Astrid Ebenführer

Hauptkommi­ssar Peter Faber (Jörg Hartmann) ist keiner, der das Leben leichtnimm­t. Wie auch, Frau und Kind sind tot, dieser Verlust lässt ihn nicht los. Das Drehbuch-Schicksal meint es nicht gut mit ihm, auch im Job hängt der Haussegen gehörig schief.

Zuerst haut Kollege Daniel Kossik (Stefan Konarske) zum LKA ab, in der neuen Folge Tollwut (Sonntag, 20.15 Uhr, ARD, ORF 2) überlegt auch die junge Kommissari­n Nora Dalay (Aylin Tezel) einen berufliche­n Wechsel. Geschenkt haben sich die Dortmunder Kollegen ja noch nie etwas. Aber diesmal schenken sie einander noch heftiger ein als sonst. Jetzt geht es ans Eingemacht­e.

Schon der Beginn dieser Folge sorgt für einen nervösen Magen. An Tollwut zu sterben ist nämlich gar kein schöner Tod. Passiert ist das hinter den dicken Mauern eines Gefäng- nisses. Warum und wie sich der Häftling mit dem tödlichen Virus infiziert hat, ist lange unklar. Holprig stolpern die Dortmunder Kommissare über Hinweise zu rivalisier­enden MafiaClans. Die Ermittlung­en dümpeln recht unmotivier­t vor sich hin, eine klare Richtung fehlt.

Das liegt vor allem an Faber selbst. Der glaubt nicht so richtig an diese Spur. Und schon gar nicht an einen Zufall, als sein alter Intimfeind, der Kriminelle Markus Graf (überzeugen­d: Florian Bartholomä­i), wieder auftaucht und sich in den Tollwut-Knast verlegen lässt.

Graf – Faber macht ihn für den Tod seiner Frau und Tochter verantwort­lich – spielt ein perverses, grausames Spiel, fordert Faber auf eine Weise heraus, die richtig wehtut. Es sind vor allem diese Mann-gegenMann-Szenen, die diesen Fall sehenswert machen. Neben einer tieftrauri­gen Sexszene als weiterem Höhepunkt. pderStanda­rd. at/TV-Tagebuch

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