Personalchefs unter dem Damoklesschwert
Den Personalabteilungen (HR) geht es in den kommenden Jahren an den Kragen, sagen Trendexperten. Denn sie versagen bei Innovationen, ihre Arbeit ist ersetzbar – und künstliche Intelligenzen zeigen der Geschäftsführung, dass die HR-Budgets fette Sparposten
Algorithmus statt HR:
Künstliche Intelligenz (KI) wird den Großteil der traditionellen HR-Arbeit machen. Vom Personalcontrolling bis zur Bedarfs- und Einsatzplanung wird bis 2027 rund die Hälfte der Arbeit automatisiert sein. Die sogenannte „Personalbeschaffung“werden Algorithmen ebenfalls zum Gutteil übernommen haben.
Der Trend setzt sich fort:
Algorithmen-basierte Identifikation geeigneter Kandidaten schreitet voran: Das Sichten von Bewerbungsunterlagen erledigen Maschinen ebenso wie das Scannen von Social-Media-Plattformen. Beim Bewerbungsgespräch sitzt die künstliche Intelligenz am Tisch und analysiert Sprache und Verhalten.
Drei Szenarien:
Was wird aus der HR? 1) Die Abteilung löst sich auf, die Agenden wandern in die Abteilungen und zu den Linienfunktionen. 2) Die HR bleibt als eigenständige Abteilung bestehen und wird Innovationstreiber. 3) Es gibt keine Veränderung – außer dass die Kollegen künstliche Intelligenzen sind.
Gefährdete Personaler:
Mehr als die Hälfte der Trendexperten erwartet, dass die Personalabteilung 2027 keine Leistung mehr erbringt, die nicht auch andere Abteilungen leisten können. Damit verliert HR in ihrer derzeitigen Form die Existenzberechtigung – es gibt kein Alleinstellungsmerkmal, die Arbeit ist ersetzbar.
Mangelnder Beitrag:
Als Ideenbringer schneidet die HR schlecht ab – nur vier Prozent sehen sie als Innovationsquelle. Hauptsächlich kommen Innovationen laut Trendexperten aus der Führung, aus den Fachabteilungen, dem Markt (von Kunden), aus dem Innovationsmanagement. Auch in der eigenen Abteilung punktet HR nicht innovativ.
Big Data ungenützt:
Fast alle Trendexperten sagen, dass in der Personalarbeit Big Data nicht strategisch genützt wird, wobei dadurch gerade für Kompetenzerhebungen und -entwicklungen quasi in Echtzeit ein breites Feld bestehe. Künstliche Intelligenzen haben demnach auch ein wachsendes Aufgabengebiet.