Erholung vom Kurseinbruch
Das Schlimmste dürfte überstanden sein, vorerst zumindest. Nach den Turbulenzen zum Wochenbeginn haben sich die Gemüter an den europäischen Aktienmärkten zur Wochenmitte jedenfalls wieder beruhigt. „Es ist aber noch zu früh, um das Ende der aktuellen Schwächephase auszurufen“, gibt Anlagestratege Michael Hewson vom Brokerhaus CMC Markets zu bedenken. Die Konjunktur laufe zwar weiterhin rund, die jüngsten Kursausschläge schürten aber Verunsicherung am Markt.
Gegen den Trend wurde die Deutsche Bank tiefer gehandelt. Eine Tochter des chinesischen Großaktionärs HNA, die HNA Real Estate, hat Insidern zufolge entgegen früheren Zusagen eine Tranche eines insgesamt mehr als 220 Millionen Euro schweren Kredits nicht wie vereinbart vorzeitig zurückgezahlt. Auch um Carlsberg machten die Börsianer einen Bogen. Ein schwaches Russland-Geschäft verhagelte dem Bierbrauer die Bilanz. Hannover Rück zählte hingegen zu den Gewinnern: Nach der Hurrikan-Serie in den USA ging der Gewinn des Rückversicherers weniger stark zurück als befürchtet.
Auch an der Wiener Börse witterten die Investoren nach sieben Verlusttage in Serie wieder Morgenluft. Getragen wurde der ATX etwa von RBI, nachdem der Konzerngewinn im Vorjahr verdoppelt werden konnte. Auch die Voest war im Vorfeld der Zahlen zum dritten Quartal 2017/18 gesucht.
An der Wall Street verzeichnete Snap einen regelrechten Kurssprung. Die Macher der Foto-App Snapchat hatten erstmals seit dem Börsengang vor weniger als einem Jahr erfreuliche Geschäftszahlen vorgelegt. (red)