Optimismus in Türkis-Blau
Wähler der Sozialdemokratie von Pessimismus erfasst
Linz – Über viele Jahre konnte man an der Frage, ob jemand Optimist oder Pessimist ist, relativ sicher vorhersagen, welcher Partei der Betreffende zuneigt: „Die Pessimisten, das waren immer die Freiheitlichen. Der Spitzenwert war im Dezember 2015 – da haben sich 61 Prozent der FPÖ-Wähler als Pessimisten bezeichnet. Das war, zur Erinnerung, die Zeit der großen Flüchtlingsbewegung“, erinnert sich David Pfarrhofer, Institutsleiter des Linzer MarketInstituts, das im Auftrag des STANDARD regelmäßig die Optimismus-Pessimismus-Werte erhebt.
Das Muster blieb bis in den vergangenen Herbst gleich. In den drei Monaten vor der Nationalratswahl lag das Verhältnis von Optimisten zu Pessimisten bei 46 zu 23 (der Rest konnte sich nicht entscheiden). Unter Befragten, die sich im weiteren Verlauf der jeweiligen Umfrage zu den Freiheit- lichen bekannt haben, war das Verhältnis dagegen umgekehrt: Da dominierten die Pessimisten mit 41 Prozent gegenüber den Optimisten mit 28 Prozent.
Seit der Nationalratswahl ist aber alles anders: Von den Wählern der FPÖ bekennen sich jetzt 46 Prozent als Optimisten und 23 Prozent als Pessimisten – womit die erklärten Freiheitlichen dem Bevölkerungsschnitt nahekommen. Im Schnitt aller Wahlberechtigten sind 49 Prozent optimistisch, 22 Prozent pessimistisch.
Besonders optimistisch sind mit 66 Prozent die erklärten ÖVPWähler, aber auch unter den Neos und den Grünen gibt es überdurchschnittlich viele Optimisten. Die Sozialdemokraten sammeln derweil die Pessimisten auf (oder es sind die SPÖ-Wähler pessimistisch geworden): 32 Prozent der Roten sind pessimistisch, 38 Prozent optimistisch. (cs)