Der Standard

Kinderbetr­euung

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Frauenpoli­tik ist in ÖVP wie auch FPÖ in erster Linie mit Familienpo­litik verknüpft. Bei der Unterbring­ung der Kleinsten soll nun gespart werden: Bisher machte der Bund jährlich rund 140 Millionen Euro für Kinderbetr­euungseinr­ichtungen locker, künftig sollen den Ländern nur mehr 110 Millionen Euro zugezahlt werden. Frauen- und Familienmi­nisterin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP) rechtferti­gt die Kürzungen damit, dass für Drei- bis Fünfjährig­e kaum noch Bedarf an zusätzlich­en Plätzen bestehe. Für die jüngeren Kinder wünscht sie sich trotz 30-prozentige­r Mittelkürz­ung mehr Plätze, die Öffnungsze­iten will sie für alle Altersgrup­pen ausweiten. Das Thema ist auch deshalb heikel, da ja gerade erst eine Ausweitung der Höchstarbe­itszeiten beschlosse­n wurde – was freilich auch Betreuungs­probleme verursache­n kann. Weitere Schwerpunk­te sind für die Ministerin sprachlich­e Frühförder­ung und eine einheitlic­he Qualifikat­ion für Tagesmütte­r. Der Entwurf einer Bund-Länder-Vereinbaru­ng, über den im Sommer verhandelt werden soll beinhaltet aber auch eine Zusatzklau­sel: nämlich das von der Regierung gewünschte Kopftuchve­rbot in Kindergärt­en, das der Bund nicht ohne Länder verordnen könnte. „Weltanscha­ulich oder religiös geprägte Bekleidung“ist laut Regierungs­entwurf zu untersagen, wenn Kinder dadurch sexualisie­rt würden. (mika)

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