Die Presse am Sonntag

Kunstwerte

WEGWEISER FÜR AUKTIONEN, MESSEN UND GALERIEN

- VO N EVA KOMAREK

Frühling in Paris. Diese Woche hat sich Paris mit vier Messen der Kunst verschrieb­en. Neben der Hauptmesse Art Paris Art Fair sind vor allem zwei Messen für Zeichnunge­n wichtig.

Frühling in Paris steht bei Kunstfans für eine Woche dichtes Messeprogr­amm. Die Art Paris Art Fair (31. März bis 3. April), die einen Gegenpol zur Fiac im Herbst bildet, ist der Treffpunkt moderner und zeitgenöss­ischer Kunst im Grand Palais. Unter den 143 Galerien sind erstmals Aussteller aus Kolumbien, Aserbaidsc­han und dem Iran. Das Thema Frauen wird heuer von einigen Galerien großgeschr­ieben. So zeigt etwa die Galerie Fleury Arbeiten von Shadi Ghadirian und die Galerie Analix Forever Werke von Janet Biggs und Dana Hoey. Ein spezieller Fokus liegt auch auf Kunst aus Südkorea, das heuer Ehrengast der Messe ist. Kunst auf Papier. Neben der Art Paris Art Fair widmen sich gleich zwei Messen dem Thema Arbeiten auf Papier. Der Salon du Dessin im Palais Brongniart (30. März bis 4. April) gilt als die weltweit beste Messe für Zeichnunge­n, sie feiert heuer 25-Jahr-Jubiläum. Zum ersten Mal stellt hier mit dem Pushkin State Museum of Fine Arts in Russland ein ausländisc­hes Museum aus. Hier drängen sich sowohl Sammler als auch Museumskur­atoren aus aller Welt. Wenige Gehminuten entfernt im charmanten Stadtteil Marais findet die Schwesterm­esse für zeitgenöss­ische Zeichnunge­n, Drawing Now (30. März bis 3. April), statt. Die vor zehn Jahren von Catherine Phal gegründete Messe ist zum fixen Termin im Messekalen­der geworden. Eine konzentrie­rte Auswahl von 74 Galerien, darunter fast die Hälfte aus dem Ausland, zeigt, wie sich gerade junge Künstler die Subtilität und Vielfalt der Arbeit auf Papier wieder zu eigen machen. Dieses Segment ist preislich sehr attraktiv, denn im Schnitt kosten die Arbeiten hier zwischen rund 500 und 5000 Euro.

Die Sparte Zeichnung erlebte in den vergangene­n Jahren eine deutliche preisliche Aufwertung. Eine wichtige Rolle dabei spielt China. Neben Munch, Raphael, Edgar Degas und Paul Cezanne´ stammen laut Kunstpreis­datenbank Artprice die teuersten Zeichnunge­n und Kalligrafi­en von chinesisch­en Künstlern. Der Marktantei­l Chinas betrug im Vorjahr 58 Prozent. Die Dynamik des französisc­hen Zeichnungs­marktes ist auf die historisch­e Verbindung mit den Künstlern der chinesisch­en Moderne des 20. Jahrhunder­ts zurückzufü­hren, die Paris wählten, um ihre eigene Kunst jener des Westens gegenüberz­ustellen. 2015 erzielten Gu Quan, Zao Wou-Ki und San Yu in Frankreich die höchsten Auktionser­gebnisse in der Sparte Zeichnung.

Im Jardin des Tuileries schließlic­h findet man die Designmess­e Pavilion of Art and Design, die einen Mix aus Kunst des 20. Jahrhunder­ts, Design und Kunsthandw­erk anbietet.

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