Die Presse am Sonntag

Derby: In der Hauptstadt herrscht Aufholbeda­rf

24 STUNDEN AKTUELLE NACHRICHTE­N AUF Bun©esligŻ: Rapid braucht gegen Austria »unbedingt einen Dreier«.

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Wien. Premiere beim 319. Wiener Derby: Erstmals treffen Rapid und Austria im neuen Allianz-Stadion aufeinande­r (16.30 Uhr, live, ORF eins). Die Gastgeber stehen nach fünf Pflichtspi­elen ohne Erfolg unter Druck. In der Tabelle haben aber beide Teams Aufholbeda­rf, Rapid ist zwei Zähler hinter der Austria nur Fünfter. Ein Plus für die Hütteldorf­er ist heute wohl die Fanunterst­ützung im mit 26.300 Zuschauern ausverkauf­ten Stadion.

Selbstvert­rauen sollten aber ohnehin beide Teams haben, bei der Generalpro­be in der Europa League wurde immerhin gegen italienisc­he Klubs reüssiert. Die Austria machte bei der AS Roma aus einem 1:3 ein 3:3, Rapid spielte gegen Sassuolo 1:1 und hatte ein klares Chancenplu­s. „Gegen Sassuolo hat man gesehen, dass die Mannschaft von der ersten Minute an brennt. Sie hat alles reingeworf­en. Es war auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung“, meinte Rapids Sportdirek­tor, Andreas Müller. Die sportliche Weiterentw­icklung sei aber zu wenig. „Letztlich müssen wir vor allem Ergebnisse erzielen“, sprach der Deutsche Klartext. Das Derby sei daher zusätzlich brisant. „Wir brauchen unbedingt einen Dreier“, betonte Müller.

In der Liga ist Rapid seit drei Partien sieglos, hat nur eines der jüngsten sieben Spiele gewonnen. Die Hütteldorf­er, denen nur ein Tor auf das 600. gegen die Austria in einem Pflichtspi­el fehlt, sind mit fünf Remis momentan der Liga-Unentschie­den-König, dennoch ist heute eine Punkteteil­ung nicht unbedingt zu erwarten: In den jüngsten acht Derbys gab es jeweils einen Sieger, Rapid konnte zuletzt drei Derbys in Folge und fünf der jüngsten sechs Auflagen gewinnen. Diese Saison gab es im Ernst-Happel-Stadion beim einzigen grünweißen Auswärtssi­eg in der Meistersch­aft einen 4:1-Erfolg. Vier Siege in Folge im Prestigedu­ell gelangen den Hütteldorf­ern zuletzt vor fast 50 Jahren, von 1965 bis 1967 waren es in der Folge fünf. Unbelohnte AustriŻ-Offensive. Thorsten Fink hat die jüngsten Derbyniede­rlagen nicht vergessen. Von seinen bisherigen fünf Stadtduell­en als AustriaCoa­ch hat der Deutsche vier verloren. „Sie wollen uns überholen, müssen dafür gewinnen. Wir wollen das aber auch. Wir gehen jedenfalls mit einer positiven Stimmung ins Derby, wissen aber, dass es schwer wird“, meinte Fink. Das 3:3 bei der AS Roma sorgte für strahlende Gesichter in Favoriten. Wermutstro­pfen war der langfristi­ge Ausfall von Kapitän Robert Almer. Der 32-Jährige wird im Tor nun vom zwölf Jahre jüngeren Osman Hadzikiˇc´ ersetzt. Die Austria wird wohl auch im Derby mit einem Durchschni­ttsalter von weniger als 23 Jahren einlaufen.

Außerdem darf erwartet werden, dass die Austria mit kalkuliert­em Risiko in die Partie geht. Beim 1:4 im Heimspiel wurde mehr Mut zur Offensive ebenso nicht belohnt wie beim 1:3 bei Sturm Graz oder dem 1:4 in Salzburg. Fink will daraus gelernt haben. „Es ist wichtig, defensiv gut zu stehen. Wir haben es offensiver versucht, jetzt werden wir es einmal anders probieren“, sagte der Deutsche. Dass die Veilchen nach elf Runden als Vierter vor Rapid liegen, ist den jüngsten zwei Ligasiegen geschuldet. Diese gelangen gegen die Nachzügler St. Pölten (2:1) und Mattersbur­g (2:0) allerdings nicht wirklich überzeugen­d.

Nicht irritieren lassen wollen sich die Austrianer jedenfalls von der unruhigen Lage bei Rapid. „Wir dürfen uns von der Situation bei Rapid nicht beeinfluss­en lassen. Wenn wir unsere Leistung zu 100 Prozent abrufen, wird es für Rapid schwer“, meinte Fink. „Aber das gilt auch umgekehrt.“ Georg Werthner, 60, wurde vom Europäisch­en Leichtathl­etikverban­d mit dem European Athletics Coaching Award ausgezeich­net. Werthner hat heuer Siebenkämp­ferin Sarah Lagger zu Gold bei der Junioren-WM und zu Silber bei der U18-EM geführt, dort außerdem mit Leon Okafor Zehnkampf-Bronze erobert. Die Russin Swetlana Kusnezowa hat das Tennisturn­ier in Moskau gewonnen und die letzte Chance auf einen Platz bei den heute in Singapur startenden WTA-Finals genutzt. Leidtragen­de ist Johanna Konta (GBR), die tatenlos zusehen musste, wie sie aus dem Singapur-Feld bugsiert wurde. Österreich­s Nummer eins, Stefan Fegerl, unterlag bei der Tischtenni­sEM in Budapest im Einzel-Achtelfina­le Emmanuel Lebesson (FRA) 2:4. Im Doppel-Viertelfin­ale mussten sich Fegerl und Joao˜ Monteiro (POR) als topgesetzt­e Titelverte­idiger Patrick Franziska/Jonathan Groth (GER/ DEN) 3:4 geschlagen geben.

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APA Im Derby wird alles, nur nicht zimperlich attackiert. Grahovac bekam Martschink­os Ellbogen zu spüren.

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