Generation Roger Moore
Oder: Warum unser James immer Roger bleiben wird, obwohl Sean cooler ist.
renswert (auch Grace Jones haben wir übrigens auf diesem Wege kennengelernt), und Autos sollten seither für uns nicht nur fahren können, sondern auch schwimmen, fliegen und auf Knopfdruck die Nummertafeln wechseln können.
Wir gehörten also der Generation Roger Moore an, der diese Woche verstorben ist. Für uns war Moore der verwegenste Geheimagent der Welt, obwohl wir dafür von jenen mitleidig belächelt wurden, die mit Sean Connery als James Bond aufgewachsen waren. Mit demselben Gesichtsausdruck, mit dem wir später so windige Typen wie Timothy Dalton und Pierce Brosnan begegnet sind, die doch glatt von sich behaupteten, Bond zu sein.
Natürlich wissen wir heute längst, Sean Connery ist viel cooler als Roger Moore, was aber auch viel damit zu tun hat, dass die Sech- ziger und frühen Siebziger einfach immer besser ausschauen als die Achtziger. Aber unser James wird trotzdem Roger bleiben.
Damals war das mit dem Bösewicht überhaupt noch einfacher. Der war in der Regel Russe oder skrupelloser Geschäftsmann, was die Orientierung doch erheblich erleichtert hat. Heute ist der Bösewicht manchmal auch Amerikaner, skrupelloser Geschäftsmann und US-Präsident in einer Person, da soll sich noch jemand auskennen.
Bevor Donald Trump übrigens zu seinem Rundumschlagbesuch nach Europa aufgebrochen ist, hat er als erster US-Präsident die Klagemauer in Jerusalem besucht. Eigentlich kein Wunder, für Mauern scheint er ja eine Schwäche zu haben . . .