PICASSO 1932
Ein besonderes Jahr.
Schon drei Werke Picassos von 1932 wurden heuer auktioniert – alle zwischen 30 und 70 Mio. Euro. Alle zeigen sie Picassos damalige Geliebte, MarieTh´er`ese Walter, auch seine „goldene Muse“genannt.
Die Ausstellung.
„Picasso 1932 – Love, Fame, Tragedy“ist noch bis zum 9. September in der Tate Modern zu sehen. übrigens wahrscheinlich nicht Modell dafür saß (oder lag), so BorchardtHume. Picasso arbeitete aus seiner Erinnerung heraus, projizierte sie sozusagen nur in seiner Fantasie in sein Atelier, das man an dem typischen Tapetenmuster erkennt (siehe Abb.).
Das Motiv des Ertrinkens ließ ihn nicht los – es hatte wohl mit seiner Geliebten zu tun.
Die erste Hälfte des Jahres war noch von harmonischen Formen geprägt, man merkt seine Beschäftigung mit Matisse. Die zweite Hälfte war unruhiger, experimenteller, hier kam der Surrealismus ins Spiel, diese Bewegung, die Picasso so verehrte und an der er sich eher abarbeitete. Am Ende des Jahres stand noch ein Drama, zumindest in seiner Kunst, die er betrieb, wie er sagte, wie das Führen eines Tagebuchs: Das Motiv von Ertrinkenden ließ ihn nicht los, wohl auf eine Erkrankung der sportlichen Marie-Ther´ese` zurückzuführen, die sie sich beim Schwimmen zugezogen hatte. Gefahr, Tod, Gewalt, Rettung und Liebe. Fünf Jahre später entstand das Meisterwerk „Guernica“. Da war Picasso schon von Olga getrennt, hatte Marie-Ther´ese` schon die gemeinsame Tochter geboren. Und mit Dora Maar war die nächste Frau in sein Leben getreten.