FAKTEN
Josef Donhauser
(50) kommt aus dem südlichen Niederösterreich, seine Eltern hatten eine Konditorei in Kirchberg am Wechsel. Sein erstes Lokal, das „Salettl“, gründete er auf dem heimatlichen Tennisplatz.
Seine Firma Don
beschäftigt laut eigenen Angaben 1600 Mitarbeiter und kam voriges Jahr auf einen Umsatz von 74 Millionen Euro. Ein Drittel des Geschäfts ist das Catering für die ÖBB-Fernzüge. wir auf keiner Veranstaltung servieren dürfen oder nicht, ist auch schon egal.“Für das Coronajahr rechnet Donhauser mit einem Minus in der Konzernbilanz von zweieinhalb bis drei Millionen Euro. Den Umsatz prognostiziert er auf 55 Mio. Euro heuer, nach gut 70 Mio. Euro im Vorjahr. Seit 2012 sei die Gruppe um durchschnittlich 43 Prozent im Jahr gewachsen, in „normalen Zeiten“wären es heuer bis zu 120 Mio. Euro geworden, schätzt er.
Was treibt ihn an? Bleibt die Frage, was ihn antrieb, in der Krise ein insolventes Unternehmen zu kaufen. „Das wurde ich schon öfter gefragt“, sagt Donhauser und lacht. „Und ja, normalerweise müsste man sagen, wer mitten in so einer Krise in der meistbetroffenen Branche einen insolventen Gastronomiebetrieb übernimmt, gehört unter Sachwalterschaft gestellt.“Aber, wendet Donhauser ein, nur bei oberflächlicher Betrachtung. Denn wenn man, so wie er, glaube, dass es ein Leben nach Covid-19 gibt, in dem die Menschen gerne frisch essen und mit Freunden am Tisch sitzen, sei das „eine ganz normale unternehmerische Handlung, die zugegebenermaßen mit etwas mehr Unsicherheiten belegt ist“.
Es sei rasch klar gewesen, dass Freude und Euphorie überwiegen, sagt Donhauser.
Der Bieterprozess für Vapiano habe unter enormem Zeitdruck stattgefunden. „Natürlich hat man da gemischte Gefühle. Aber auch nicht allzu viel Zeit, nachzudenken.“Dann habe er die Restaurants nur kurz nach Schließung unter schwierigen Bedingungen wieder aufgesperrt und in die Höhe gebracht, „viel schneller, als es international die Kollegen geschafft haben“. Schnell seien auch die Umsätze wieder gestiegen. Es sei ein „Kraftakt“gewesen, bei dem ihm anfangs „natürlich mulmig“gewesen sei, sagt Donhauser. „Aber sehr rasch war klar, dass die Freude und Euphorie überwiegt.“