Lenzing: Mehr Gewinn
Fasern. Der oberösterreichische Konzern verarbeitet künftig die Baumwollabfälle von Inditex.
Wien/Lenzing. Der oberösterreichische Faserkonzern Lenzing geht eine Kooperation mit dem spanischen Textilriesen Inditex ein, zu dem Marken wie Zara gehören. Lenzing verarbeitet künftig die Baumwollabfälle der Spanier zu Fasern. Aus diesen werden wiederum Kleidungsstücke gemacht. „Wir sind auch mit anderen Marken in Gesprächen“, kündigte LenzingChef Stefan Doboczky an.
„Wir haben nicht vor, der nächste Garn- oder Stoffhersteller zu werden, wollen aber in verschiedenen Schritten der Wertschöpfungskette einen Mehrwert generieren.“Die Abfälle der Zuschnitte von Inditex sollen im Werk in Heiligenkreuz zu Spezialfasern verarbeitet werden. Lenzing fokussiert sich schon länger auf seine Spezialfasern Tencel und Modal, an denen das Unternehmen mehr als an Viskose verdient. Der Konzern litt lang an einem Preisverfall auf dem Viskosefasermarkt. Bis 2020 soll der Anteil von Spezialfasern an den Umsatzerlösen auf 50 Prozent steigen. Derzeit liegt er bei 42,4 Prozent.
Mit den anziehenden Preisen steigen bei Lenzing auch die Umsätze. Im ersten Halbjahr 2016 erhöhte sich der Umsatz um 8,3 Prozent auf 1,03 Mrd. Euro, während sich das Betriebsergebnis (Ebit) auf rund 130 Mio. Euro mehr als verdoppelte. Unter dem Strich verdiente Lenzing 94,6 Mio. Euro – ein Plus von fast 84 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2015.