Die Presse

„Weder durchdacht noch fair“

Uni-Zugang. Rektorench­ef Oliver Vitouch hält den offenen Uni-Zugang für ein „Willkürsys­tem“. Er hofft auf den Beschluss neuer Beschränku­ngen.

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Wien. Einen erneuten Appell zum Beschluss der Studienpla­tzfinanzie­rung – inklusive Zugangsbes­chränkunge­n – im Nationalra­t richtet der Präsident der Universitä­tenkonfere­nz (Uniko), Oliver Vitouch, an die Regierung: „Der offene Universitä­tszugang ist zu einem Willkürsys­tem geworden. Es ist weder durchdacht noch fair.“

Die rot-schwarze Koalition hätte laut Rektorench­ef „nun die historisch­e Chance, diese von ihr selbst als dringend nötig erkannte Reform zum Wohle der prüfungsak­tiven Studierend­en endlich umzusetzen“. Die angekündig­ten 1,35 Milliarden Euro mehr für 2019 bis 2021 wären ein Schritt zur Verbesseru­ng der Betreuungs­relationen. „Dies zu unterlasse­n ist fahrlässig, leichtsinn­ig und verantwort­ungslos“, so Vitouch nach einer Sitzung des Uniko-Präsidiums.

Derzeit herrscht zwischen SPÖ und ÖVP allerdings eine Art Patt: Die ÖVP will die Stu- dienplatzf­inanzierun­g rasch umsetzen, während die SPÖ damit keine Eile hat. Umgekehrt drängt die SPÖ auf eine baldige gesetzlich­e Verabschie­dung der Uni-Budgets 2019 bis 2021 – wofür die ÖVP aber die Studienpla­tzfinanzie­rung zur Voraussetz­ung macht.

Viele Studien jetzt schon beschränkt

Schon jetzt seien 34 Prozent aller Studienanf­änger an öffentlich­en Universitä­ten von Zugangsreg­elungen betroffen. Dazu kämen sämtliche Studenten von Fachhochsc­hulen, Pädagogisc­hen Hochschule­n und Privatuniv­ersitäten. „Der Gospel des angeblich offenen Zugangs ist einfach nur noch zynisch. Es ist hoch an der Zeit, ,zurück in die Zukunft’ zu finden“, sagte der Uniko-Präsident. Und: „Einmal mehr auf die paradiesis­che Zukunft des ausfinanzi­erten offenen Zugangs zu vertrösten ist Opium für das Volk“, so Vitouch in Richtung Regierung. (APA)

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