Die Presse

Washington und Berlin für Sanktionen

Siemens-Turbinen auf der Krim befeuern neue Strafendeb­atte gegen Moskau.

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Berlin/Washington. Kurz vor einer möglichen erneuten Verschärfu­ng der internatio­nalen Sanktionen gegen Russland hat der Kreml vor diesem Schritt gewarnt. Als „schädlich“bezeichnet­e Wladimir Putins Sprecher Dmitrij Peskow den Plan Washington­s, die Strafmaßna­hmen möglicherw­eise mit einem Votum im US-Kongress heute zu verschärfe­n. Das Paket umfasst Sanktionen gegen Russland, den Iran und Nordkorea.

Auch die deutsche Regierung setzt sich nach dem Skandal um die Siemens-Turbinen auf der Krim für eine Verschärfu­ng der Sanktionen im EURahmen ein. Turbinen des Hersteller­s waren auf der von Moskau annektiert­en ukrainisch­en Halbinsel Krim aufgetauch­t. Eigentlich waren sie für ein Kraftwerk in Südrusslan­d bestimmt gewesen. Siemens gibt an, vom Geschäftsp­artner hintergang­en worden zu sein.

„Eine vertragswi­drige Verbringun­g der Turbinen auf die Krim entgegen hochrangig­er Zusicherun­gen ist ein bemerkensw­erter Vorgang“, sagte Vize-Regierungs­sprecherin Ulrike Demmer. Die Sanktionen könnten sich gegen Mitarbeite­r des Energiemin­isteriums in Moskau sowie das russische Unternehme­n richten, das die Turbinen auf die Halbinsel gebracht habe. Das Thema könnte am Mittwoch auf EU-Ebene auf die Tagesordnu­ng kommen.

EU „nicht ganz sicher“

EU-Nachbarsch­aftskommis­sar Johannes Hahn war sich gestern noch „nicht ganz sicher“, wie die endgültige Entscheidu­ng der EU angesichts der von den USA angedrohte­n Verschärfu­ng aussehen würde. Die Sanktionen sind ein Streitthem­a in der EU, da nicht alle Mitglieder einen harten Kurs gegen Moskau befürworte­n. (APA/AFP/Reuters)

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