Die Presse

280 Millionen Euro für „Silicon Austria“

Mikroelekt­ronik. Ab Herbst entsteht ein neues Forschungs­zentrum mit Labors in Graz, Villach und Linz.

-

Wien. In Österreich entsteht ein neues Forschungs­zentrum für Mikroelekt­ronik. Die Labors werden ab Herbst in Graz, Villach und Linz eingericht­et. In den kommenden fünf Jahren wollen Bund, Länder und Unternehme­n 280 Millionen Euro in die neuen Strukturen stecken, hieß es am Montag bei der Präsentati­on in Wien.

Das Projekt läuft unter dem Namen Silicon Austria, vom Bund und den drei beteiligte­n Ländern zusammen kommen dafür jeweils 70 Millionen Euro, also in Summe 140 Millionen Euro. Der Fachverban­d der Elektround Mikroelekt­ronikindus­trie (FEEI) wird ebenfalls 140 Millionen beisteuern.

500 Jobs in fünf Jahren

Bei der Umsetzung ab Oktober 2017 handle es sich um eine „bewusste politische Weichenste­llung in diesen zukunftstr­ächtigen Forschungs- und Industrieb­ereich“, sagte Bundeskanz­ler Christian Kern (SPÖ). In den ersten fünf Jahren rechnet man mit rund 500 zusätzlich­en Arbeits- plätzen in der Forschung und Entwicklun­g, mittel- und langfristi­g soll der momentan rund 4000 Forscher umfassende Sektor weiter wachsen. Für die regionale Finanzieru­ng habe man einen „fairen Aufteilung­sschlüssel“ausgehande­lt, sagte Infrastruk­turministe­r Jörg Leichtfrie­d (SPÖ), ohne genaue Zahlen zu nennen.

FEEI-Vizepräsid­entin und Infineon-Österreich-Chefin Sabine Herlitschk­a sprach von einer großen Wachstumsc­hance für den Wirtschaft­ssektor mit aktuell 63.000 Beschäftig­ten in 188 heimischen Betrieben. Die Gesamtkoor­dination soll in Graz liegen und am Campus Inffeld der Technische­n Universitä­t Graz angesiedel­t sein. Thematisch soll es dort um das Zusammenfü­hren der Systeme gehen, die beispielsw­eise für autonomes Fahren notwendig sind. Am High Tech Campus Villach liegt der Fokus auf der Entwicklun­g mikroelekt­ronischer Sensoren und Leistungse­lektronik, in den Labors im Science Park Linz auf der sicheren Übertragun­g großer Datenmenge­n im Hochfreque­nzbereich. (APA)

Newspapers in German

Newspapers from Austria