Die Presse

Erste Schläge Richtung Weltgruppe

Tennis. Gerald Melzer brachte Österreich­s Daviscup-Team gegen Weißrussla­nd mit 1:0 in Führung.

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Österreich­s Nummer zwei, Gerald Melzer, hat Freitagnac­hmittag für einen optimalen Start des österreich­ischen Daviscup-Teams in der Euro-AfrikaZone gegen Weißrussla­nd in St. Pölten gesorgt. Melzer (ATP 98) besiegte den in der Weltrangli­ste fast 100 Ränge schlechter klassierte­n Ilja Iwaschka mit 2:6, 7:5, 6:4. Im Vorjahr hatte Iwaschka den jüngeren der beiden Melzer-Brüder beim Daviscup in Minsk auf einem zügigen Hartplatz noch in vier Sätzen bezwungen.

Das zweite Einzel zwischen dem Weltrangli­stensechst­en, Dominic Thiem, und Dimitri Schyrmont fand nach Redaktions­schluss statt. Sollte Österreich ein Erfolg gegen Weißrussla­nd gelingen, würde das Team rund um Kapitän Stefan Koubek Anfang April auswärts auf Russland treffen. Bei einem weiteren Sieg stünde im September das Playoff um die Rückkehr in die Weltgruppe der 16 besten Nationen an.

Heute (13 Uhr, live in ORF Sport plus) greift der frischgeba­ckene Australian-Open-Sieger, Oliver Marach, ins Geschehen ein. An der Seite des Vorarlberg­ers Philipp Oswald trifft er auf die weißrussis­che Paarung Sergej Betow/ Andrej Wasilewski, die Österreich­er gelten als Favoriten. Nach dem Doppel trifft Thiem auf Iwaschka, den Abschluss bildet das Match zwischen Gerald Melzer und Schyrmont. Für den Steirer Marach hatte sich exakt vor einer Woche mit dem Triumph in Melbourne ein Lebenstrau­m erfüllt, es war der erste Grand-SlamTitel des Routiniers, der sich bereits das nächste große Ziel gesteckt hat.

Mit dem Kroaten Mate Pavic´ soll nun sogar der Angriff auf die Weltrangli­stenspitze gelingen. „Wenn wir so weiterspie­len, haben wir gute Chancen. Wir können alle schlagen“, sagt der in Panama City lebende 37-Jährige. Aktuell ran- giert das Duo hinter Lukasz Kubot/ Marcelo Melo (POL/BRA) und Henri Kontinen/John Peers (FIN/ AUS) auf Platz drei.

Die Erfolgsgru­ndlage für Marach und den 13 Jahre jüngeren Pavic´ bilden ein optimales Umfeld und harte Arbeit. „Das Team ist perfekt, es könnte nicht besser laufen“, verdeutlic­hte Marach. „Unser Coach (John Farrington, Anm.) pusht uns sehr.“Ein weiterer wesentlich­er Punkt sei das Mentaltrai­ning, „mindestens eine Stunde pro Tag“. Dass Doppelpart­ner abseits des Platzes nicht immer einer Meinung sind, liegt auf der Hand, vor allem bei einem so eklatanten Altersunte­rschied. „Mate ist ein Lebemensch, ich muss ihn manchmal zügeln. Aber er ist erst 24, das ist normal. Als ich 24 war, war ich auch nicht der Bravste“, erklärt Marach, der von einer „super Partnersch­aft“berichtet. „Es ist mittlerwei­le eine Freundscha­ft entstanden.“

Ihren nächsten gemeinsame­n Einsatz haben Marach/Pavic´ beim Hallenturn­ier in Rotterdam (ab 12. Februar), ehe es nach einer Woche Heimaturla­ub in Panama („Ich bin ein extremer Familienme­nsch“) für die Turniere in Acapulco, Indian Wells und Miami nach Übersee geht. (cg)

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