„Es schlafen einem die Augen ein“
Was Bewerber von Stelleninseraten halten.
Totgesagte leben länger: Die Rede ist von den Stellenanzeigen. Doch, so ergab die Umfrage des Recruiting-Softwareherstellers Softgarden, rund 30 Stelleninserate würden sich Bewerber pro Jobsuche ansehen. Wie Arbeitgeber allerdings mit Stellenanzeigen umgehen, erachtet die Mehrheit als „optimierungswürdig“: Nur 15 Prozent vertrauen den Aussagen in Stellenanzeigen uneingeschränkt, 42 Prozent machen die Erfahrung, dass die Realität nicht hält, was die Stellenausschreibung verspricht, und dass die Verhältnisse schöngeredet werden.
Offensichtlich gilt die in der Werbebranche beliebte goldene Regel nicht für Stellenanzeigen. Für die Entscheidung für eine Bewerbung zählt der Text. Knapp 90 Prozent der Befragten halten ihn für das wichtigste Element, nur sechs Prozent sagen, Bilder seien das Wichtigste. Allerdings werden viele Stellenanzeigen als lieblos oder unprofessionell getextet empfunden, wie die Kommentare zum Thema zeigen: „Es schlafen einem die Augen beim Lesen ein“, fasste einer der befragten Bewerber zusammen.
Erhoben wurde auch, was Bewerber lesen wollen: Genannt wurden „präzise und plastische Informationen“, „größere Nähe zu den Bewerbern“und sehr gute „Möglichkeiten zur Interaktion“. Fazit: Früher sei die Stellenanzeige ein Instrument der Personalauswahl gewesen, heute ein Mittel, Bewerber für ein Unternehmen zu gewinnen. (mhk)