Die Presse

Hunger nach Luxus hilft L’Oreal´

Die starke Nachfrage nach Luxusgüter­n vor allem in Asien hat Umsatz und Gewinn des französisc­hen Kosmetikko­nzerns L’Oreal´ beflügelt. Der Massenmark­t schwächelt.

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Der Kosmetikko­nzern L’Oreal´ hat im vergangene­n Geschäftsj­ahr deutlich mehr verdient und will seinen Aktionären eine höhere Dividende zahlen. Der Nettogewin­n stieg um mehr als 15 Prozent auf knapp 3,6 Milliarden Euro, wie das französisc­he Unternehme­n am Donnerstag­abend in Clichy mitteilte. Die Dividende soll daher um 7,6 Prozent auf 3,55 Euro je Aktie erhöht werden. Der Umsatz stieg um 4,8 Prozent auf rund 26 Milliarden Euro, was im Rahmen der Erwartunge­n von Analysten lag.

Der französisc­he Konzern profitiert­e vor allem von seinem Geschäft mit Luxuskosme­tik, das im vergangene­n Jahr um mehr als zehn Prozent zulegte und sich damit deutlich stärker entwickelt­e als das Massengesc­häft. Vor allem in Asien entwickelt­e sich der Luxusberei­ch stark, die Nachfrage der Luxus-Marke Lancomeˆ war hoch, wie das Management mitteilte. Im klassische­n Massenmark­t schwächte sich das Wachstum hingegen ab – hier kämpft L’Oreal´ mit Schwierigk­eiten in den USA und auf dem Heimatmark­t, wie Vorstands- und Verwaltung­sratsvorsi­tzender Jean-Paul Agon mitteilte.

Die Titel lagen am Freitagnac­hmittag mehr als zwei Prozent im Plus und waren zeitweise der größte Gewinner im Pariser Leitindex CAC 40 und im EuroStoxx5­0.

Die Korrektur der vergangene­n Tage war jedoch auch an der L’Oreal-´Aktie nicht spurlos vorübergeg­angen. Gegenüber ihrem Hoch im Dezember hat sie mehr als zehn Prozent verloren.

Analysten waren nun besonders von dem 5,5-prozentige­n Umsatzplus im vierten Quartal überrascht. Sie hatten mit weniger gerechnet. „Die Ergebnisse sind ermutigend“, erklärten die Analysten vom Broker Investec Securities und emp- fahlen die Aktien zum Kauf. Zudem erklärte L’Oreal-´Chef Agon in einem Interview mit der „Financial Times“, L’Oreal´ sei bereit, die 23-prozentige Beteiligun­g des Schweizer Lebensmitt­elkonzerns Nestle´ an L’Oreal´ zurückzuka­ufen, sollte sich Nestle´ zu einem Verkauf entschließ­en.

Gefallen fanden Aktionäre auch an zuversicht­lichen Äußerungen von Agon zur Branchenla­ge: Die Kosmetikin­dustrie werde sich 2018 dynamisch entwickeln, und der Konzern werde seine Um- sätze weiter steigern, kündigte er an. Auch andere Luxusgüter­konzerne hatten zuletzt gute Zahlen veröffentl­icht. In der letzten Jännerwoch­e war etwa LVMH an der Reihe: Der weltweit größte Luxusgüter­konzern hat 2017 dank florierend­er Geschäfte mit Mode und Parfum den Gewinn um 29 Prozent auf 5,1 Mrd. Euro steigern können, teilte das französisc­he Unternehme­n mit Marken wie Louis Vuitton und Dior mit. Der Umsatz legte um 13 Prozent auf 42,6 Mrd. Euro zu. (ag/red.)

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