Robinso
Mozambique. Im Bazaruto-Archipel findet man Trauminseln, herzliche Insulaner, Dünen und Krokodilseen.
Die glasklaren Wellen spülen uns an einen endlosen Strand, der sich wie ein Band um die ganze Insel legt. Wir robben an Land und lassen uns unter tropischer Sonne trocknen. Dann schlendern wir zwischen der leise schäumenden Wasserlinie und dem grünen Inselinneren entlang, finden ausgeblichene Treibholzstämme und stürzen uns ins Meer, wo die Wogen von Indischem Ozean und Küstengewässer aufeinandertreffen. Weit und breit ist kein Mensch zu sehen.
Es ist wie bei Robinson und Freitag. Nur, dass wir in der Entfernung eine Lodge mit Strohdach ausmachen, in der ein fangfrischer Meeresfrüchte-Lunch auf uns wartet. Davor Boote und dahinter ein Hubschrauber, mit dem wir das Eiland jederzeit wieder verlassen können. So wird das Stranden auf den Inseln des mosambikanischen Bazaruto-Archipels zu einer Robinsonade mit Verwöhnfaktor.
Nach dem Guerillakrieg in den 1970er- bis 90er-Jahren hat sich das ehemals portugiesische Mozambique befriedet und dem Tourismus geöffnet. Die Besucherzahlen steigen, Elefanten, Flusspferde und Geparden werden in den Gorongosa-Nationalpark zurückgeführt, und die 2700 Kilometer lange Küste bietet Strandvergnügen am laufenden Kilometer.
Der Bazaruto-Archipel, fünf karibisch anmutende Inseln mit Palmenstränden im Süden Mozambiques, ist gut eine Flugstunde von der Hauptstadt, Maputo, und zwei vom südafrikanischen Johannesburg entfernt. Ursprüngliche Dörfer, Dünen, Krokodilseen und Luxus-Lodges liegen inmitten eines Meeresnationalparks mit Ostafrikas größter Unterwasservielfalt.
Auf dem Flughafen von Vilankulo werden wir vom Hubschrauber abgeholt und starten in einen 15-minütigen Flug, der uns den Atem raubt. Vor der Küste mischen sich das Indigo-, Azur- und Himmelblau des Meeres mit dem Hellgelb von Sandbänken wie in Gottes Tuschkasten, als wäre die Erschaffung von Land und Meer noch nicht abgeschlossen.
Benguerra, das zweitgrößte Eiland des Archipels, empfängt uns mit gleißender Sonne. Wir ziehen ein in unsere im Strandgut-Robinson-Stil eingerichtete Strandvilla der Azura Benguerra Lodge, mit Palmstrohdach, Außendusche und eigenem Pool direkt hinterm Strand. Ein entspannter Barfußluxus, persönlich betreut und köstlich bewirtet von Gastgeber Greg, in den wir widerstandslos hineingleiten wie in das körperwarme Meer.
Da fällt es uns fast schwer, uns für eine Inseltour von unserem Luxusdomizil zu lösen. Aber es lohnt sich. Insulaner Eric fährt uns im Hotel-Jeep über extra angelegte Sandpisten, denn die 2000 Inselbewohner kommen ohne Straßen und Autos aus. In den Rundhüttendörfern winken uns Kleinkinder zu. Lehrer Karim öffnet uns die mit Seepferdchen, Robben und Fischen bemalte Inselschule. Drinnen lernt ein Teil der Kinder, draußen lärmen die anderen. Es gibt nicht genügend Räume, um alle