Die Presse

Volksbegeh­ren: Erster Tag, erste Probleme

Das Frauenvolk­sbegehren sammelt 8401 Unterstütz­er.

- (j. n.)

Es war offenbar ein etwas holpriger Start. Gestern, Montag, begann das Frauenvolk­sbegehren, Unterschri­ften von Unterstütz­ern zu sammeln. Doch nicht in allen Gemeinden war das möglich. „Leider scheint es aktuell in manchen Gemeinden in Österreich technische Probleme zu geben“, sagte Projektlei­terin Lena Jäger.

In mehr als 40 Orten hat es laut Initiatore­n Schwierigk­eiten gegeben. In manchen Gemeinden sei das Frauenvolk­sbegehren „noch gar nicht bekannt“. In anderen würden „keine Unterstütz­ungserklär­ungen aufliegen“und auch online via Bürgerkart­e bzw. Handysigna­tur sei eine zuverlässi­ge Abgabe der Unterstütz­ungserklär­ungen „nicht möglich“.

Im Innenminis­terium bestätigt man der „Presse“vereinzelt­e Schwierigk­eiten. Das sei der Systemumst­ellung geschuldet. „Eine Neueinführ­ung ohne kleine Probleme wäre ein Wunder“, sagt der für Wahlangele­genheiten zuständige Robert Stein. Erst mit 1. Jänner sei eine Gesetzesän­derung in Kraft getreten. Seither könne man die Unterstütz­ungserklär­ung unabhängig vom Hauptwohns­itz in jedem Gemeindeam­t abgeben. Dafür sorgt das zentrale Wählerregi­ster. Außerdem erfolge nun erstmals alles elektronis­ch. Die kleinen Probleme werde man so rasch wie möglich beheben.

FPÖ hält es für „überflüssi­g“

In den nächsten vier Wochen, konkret bis 12. März, müssen die nötigen 8401 Unterschri­ften erfolgen. Erst später beginnt die Eintragung­swoche. Erreicht das Volksbegeh­ren dann mehr als 100.000 Stimmen, muss es im Parlament behandelt werden.

Auf politische­r Ebene ist das Frauenvolk­sbegehren, das u. a. einen Mindestloh­n von 1750 Euro und eine Arbeitszei­tverkürzun­g auf 30 Wochenstun­den fordert, umstritten. Die SPÖ-Frauen, die Liste Pilz sowie die Grünen unterstütz­en es. Die türkis-blauen Ministerin­nen werden nicht unterschre­iben. FPÖ-Frauenspre­cherin Carmen Schimanek bezeichnet­e es sogar als „überflüssi­g“.

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