Über Unwissen lässt sich trefflich streiten
die Person am Richtertisch hat, noch welcher Religion, Studentenverbindung oder sonstigen Gesinnungsgemeinschaft sie angehört.
II„Ein Unwissen, das nur auf die Autorin selbst zutrifft“, Gastkommentar von Christian Fiala, 1. 7. Über Unwissen lässt sich trefflich streiten. Deshalb seien einige Aussagen von Herrn Dr. Fiala zum Thema Schwangerschaftsabbruch in Österreich einer profunderen Betrachtung unterzogen.
Wenn sich eine Frau zum Schwangerschaftsabbruch entscheidet, weiß sie ganz genau, dass sie gegen ihr Kind entscheidet und nicht gegen einen Fruchtsack. Es hilft den Frauen sicher nicht für eine tragfähige Entscheidung, wenn die Dinge falsch umschrieben werden. Verhütung darf nicht an den Kosten scheitern. Es ist aber auch erwiesen, dass sie für die meisten
IIFrauen leistbar ist. Ebenso haben Projekte gezeigt, dass das kostenlose Angebot von Verhütungsmitteln die Bereitschaft zur Verhütung nicht effektiv steigert. Sinnvoller sind Aufklärungsprogramme für unterschiedliche Zielgruppen, die sich nicht darin erschöpfen, „kein Kind zu bekommen“, sondern junge Menschen bestärken, gut auf ihren Körper zu achten und Fruchtbarkeit umfassend zu verstehen.
Dass 400 Familienberatungsstellen Schwangerenberatung anbieten, ist ein Märchen. Tatsächlich haben sich nicht einmal fünf Prozent davon auf Schwangerschaftskonfliktberatung spezialisiert. Einige davon sind Beratungsstellen der Aktion Leben, sie sind mehr als ausgelastet. Aus öffentlichen Mitteln könnten sie nur ein schmales Angebot zur Verfügung stellen. Der Großteil ihrer Arbeit und die damit einhergehenden Unterstützungsleistungen sind nur durch private Spenden möglich. Sollen jemals im umstrittenen Thema Schwangerschafts-