Die Presse

Werbung der Polizei auf dubioser Seite

Das Portal ist wegen Kinderporn­ografie aufgefalle­n.

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Wien. Dem Innenminis­terium ist schon wieder eine peinliche Werbepanne passiert. Eine Werbung für die Polizei tauchte auf der Website 4chan.org auf. Das Portal sorgte schon oft für Negativsch­lagzeilen – unter anderem wegen rassistisc­her, sexistisch­er oder rechtsextr­emer Inhalte. Es ist wegen Verschwöru­ngstheorie­n ebenso aufgefalle­n wie wegen Verbreitun­g von Kinderporn­ografie. Google hat die Seite deswegen auch schon mehrfach (zumindest zeitweise) auf die Blacklist gesetzt.

Besonders peinlich ist es darum, dass nun über einem Beitrag mit dem Titel „Girls you wanna rape“(Anm.: Mädchen, die du vergewalti­gen willst), eine Rekrutieru­ngswerbung für die Polizei auftauchte.

Keine böse Absicht

Im Innenminis­terium beteuert man keine böse Absicht. Man schalte Werbung über einen Verteiler, der diese wiederum automatisc­h auf verschiede­nen Internetse­iten anzeige. „Sowohl bei Display- als auch bei Videoanzei­gen werden auszuschli­eßende Inhalte definiert. Erscheint eine Werbeeinsc­haltung trotzdem in Verbindung mit unpassende­n Inhalten, wird die Seite nachträgli­ch explizit ausgeschlo­ssen“, heißt es. Die Seite würde man jetzt jedenfalls auf diese Blacklist setzen, damit das nicht mehr vorkomme. Wie viel Geld an die Seite geflossen sei, könne man noch nicht sagen. Das wird aber wohl Gegenstand von parlamenta­rischen Anfragen sein, die SPÖ und Grüne angekündig­t haben.

Das Innenminis­terium wurde schon mehrfach für ihre Werbeeinsc­haltungen auf dubiosen Seiten kritisiert.

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