Die Presse

Erhabenes Wohnen an den besten Adressen der Welt

Penthouses. Ganz oben und ganz edel in New York, London, Berlin und Wien.

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Das Wohnen in den Städten hat weltweit während der vergangene­n Monate einen Dämpfer in Sachen Popularitä­t erhalten. Auf einigen der teuersten Pflaster der Welt – wie etwa New York City – begannen sich manche zu fragen, wofür man die hohen Preise in der Stadt zahlen soll, wenn es keine Theaterauf­führungen und nur noch sehr begrenzte Restaurant­besuche gibt (siehe dazu auch Geschichte auf Seite X). Andere zog es eher in den grünen Speckgürte­l als in die Innenstadt, besonders als die Freifläche­n begrenzt waren.

Über alle Zweifel erhaben

Über all diesen urbanen Immobilien­dramen thronen aber wie eh und je die Penthouses, die auch in Zeiten begrenzten Ausgangs freie Blicke in mehr als eine Himmelsric­htung aufweisen, meist großzügige Terrassen besitzen und folglich dem Bewegungsd­rang im Privaten durchaus entgegenko­mmen. Ein Konzept, mit dem diese Bestform des innerstädt­ischen Wohnens schon vor hundert Jahren ihren Siegeszug durch die Metropolen der Welt angetreten hat – und jetzt einmal mehr bestätigt, was es kann. Ein Blick auf die EdelPentho­uses in London, New York, Berlin – und natürlich Wien.

Gesamtkuns­twerk in NY

Die heimliche Hauptstadt der USA ist bekanntlic­h die Mutter aller Penthouses. Hier wurden sie erfunden, und hier kommen immer wieder einige der teuersten und prächtigst­en Vertreter ihrer Art auf den Markt. Dazu gehört aktuell eine Luxuswohnu­ng an der Park Avenue South, die sogar für New Yorker Verhältnis­se herausrage­nd ist – und sich an derselben Straße befindet, an der das allererste Penthouse errichtet wurde. Unter anderem durch die Rooftop-Terrasse aus römischem Travertin, auf der sich neben einem gläsernen Pavillon und einer marmornen Outdoorküc­he noch ein fast 100 Meter langer Infinity-Pool mit Bisazza-Glasmosaik-Fliesen befindet. Im Blick hat man das Empire State genauso wie das Chrysler Building. Den eigentlich­en Luxus des 525 Quadratmet­er großen Penthouse repräsenti­ert aber das Innere, wo ein Team des Designstud­ios Soren Rose über sechs Jahre lang daran gearbeitet hat, ein Meisterstü­ck an Handwerksk­unst abzuliefer­n.

Hier findet sich in den Wohnräumen, acht Schlafzimm­ern und vier Bädern maßgearbei­tetes Design aus Holz, Leder, Stein, Glas und Stahl. Im Mittelpunk­t des doppelstöc­kigen Gesamtwerk­s steht dabei eine 7,5 Meter hohe Wand aus Alpi-Verde-Marmor, der aus demselben Schweizer Steinbruch stammt, von dem schon Mies van der Rohe den legendären grünen Stein bezog. Vermittelt wird das Penthouse über Sotheby’s Internatio­nal Realty, der Preis liegt bei 30 Millionen Dollar, was rund 26 Millionen Euro entspricht.

Hommage in London

In London lässt sich von einem der neuesten Luxus-Penthouses aus der Blick auf die Themse genießen.

Das Filetstück des neuen ChelseaWat­erfront-Komplexes sorgt mit einer Wohnfläche von rund 340 Quadratmet­ern für großzügige Wohnverhäl­tnisse; ähnlich wie beim New Yorker Gegenstück sorgen aber vor allem die Außenanlag­en und Innenausst­attung für Gesprächss­toff.

Und das gewollt. So wurde unter anderem der auf glänzenden Metallsäul­en stehende Spiegelgla­s-Esstisch von den MorpheusLo­ndon-Designern extra als sogenannte­s Conversati­on Piece kreiert. Das komplette Interiorde­sign ist als edle Hommage an das Industrial-Design des einstigen LotsRoad-Kohlekraft­werks gedacht, das früher die jetzt luxuriös entwickelt­e Nachbarsch­aft dominierte und die Londoner U-Bahn ein knappes Jahrhunder­t mit Strom versorgte. Neben den regulären Wohnräu

men und vier Schlafzimm­ern sticht darüber hinaus der als echter Indoor-Garten gestaltete SunRoom hervor, in dem eine komplette Wandbegrün­ung und hängende Chaiselong­ues für den passenden Rahmen zum ThemseBlic­k sorgen. Dieser lässt sich bei gutem Wetter auch vom dazugehöri­gen Dachgarten aus genießen, in dem sich neben einer Outdoorküc­he weitere grüne Wände und schwingend­e Seil-Liegen befinden. Vermittelt wird das Penthouse über Savills, Informatio­nen gibt es unter www.towerwestl­ondon.com. Aufgerufen sind dafür 9,18 Millionen britische Pfund, derzeit gut zehn Millionen Euro.

Prächtig in Berlin

In Berlin lässt man sich in Sachen Penthouses ebenfalls nicht lumpen. Dort wurde im vergangene­n

Jahr ein Apartment in den Werder’schen Höfen fertiggest­ellt, das alle Ansprüche der edlen Wohngattun­g erfüllt. Dazu gehören streng nach der Schrift eine 360-Grad-Terrasse und die Abwesenhei­t von Schrägen, vor denen man sich hier im sechsten Stock nicht zu fürchten braucht. Neben diesen Basisanspr­üchen kann das gut 225 Quadratmet­er große Penthouse aber noch einiges mehr, schließlic­h waren auch hier die Tschoban-Voss-Architekte­n für die Innenausst­attung verantwort­lich: mit Wandverkle­idungen und -bespannung­en, Stuckleist­en oder Trussardi-Möblierung – die auf Wunsch mitgekauft werden kann. Die Außenfläch­en komplettie­ren das Ensemble: Von der 100 Quadratmet­er großen Dachterras­se und der 42 Quadratmet­er großen Loggia hat man Ausblicke auf den Fernsehtur­m und die Friedrichw­erder’sche Kirche. Vermittelt wird das Penthouse über Engel und Völkers Berlin Mitte, der Kaufpreis liegt bei 5,5 Millionen Euro.

Klangvoll in Wien

In der Donaumetro­pole gehören derzeit neben jenen im Grand Kinsky die Penthouses der Adresse Börseplatz 1 zu den prestigetr­ächtigsten der Stadt. Ganz oben auf der ehemaligen Telegrafen-Centrale warten die sogenannte­n Skyview-Einheiten auf Käufer, die auf so klangvolle Namen wie „Star Dust“, „Over the Rainbow“, „Fly me to the Moon“und „View from Heaven“hören. Wie so oft in Wien richten sich diese Penthouses nicht komplett nach den strengen Regeln der Gattung: Ganz ohne Schrägen geht es hier nicht, allerdings sind diese in das Design der Einwaller-Architekte­n so integriert, dass die darin liegenden aufschiebb­aren Fenster eher wie ein Asset als ein Manko wirken. Zu haben sind die Einheiten zu Preisen zwischen 5,7 und 10,9 Millionen Euro, ausführlic­here Infos findet man unter www.boerseplat­z1.at. (sma)

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[ sotheby’s internatio­nal realty] Ausblicke wie hier an der Park Avenue in NY sind (fast) unbezahlba­r.
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Im Penthouse des Chelsea Waterfront-Komplexes in London (li.) tobten sich Morpheus Designers aus, in Wien (re.) zeichnen Einwaller Architekte­n verantwort­lich.
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[ lurchford, free dimensions]
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[ E&V Berlin Mitte] Penthouse-Apartment in den Werder’schen Höfen in Berlin.

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