Die Presse

Lask vs. ÖFB: Eine seltsame Kontrovers­e

Verband kontert Kritik von Ex-Mitarbeite­r Thalhammer.

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Wien. Dominik Thalhammer hat über neun Jahre in diversen Funktionen für den Österreich­ischen Fußball-Bund gearbeitet, zuletzt war er Teamchef des Frauen-Nationalte­ams und für die Traineraus­bildung verantwort­lich. Thalhammer kennt den Verband aus dem Effeff, es ist auch nicht so, als würden ihm wichtige Telefonnum­mern fehlen. Dennoch hat sich der nunmehrige Lask-Trainer am Mittwoch, einen Tag vor dem Europa-League-Spiel gegen Tottenham, bemüßigt gefühlt, seinen ehemaligen Arbeitgebe­r öffentlich zu diskrediti­eren.

Sein Vorwurf: Lask-Stürmer Husein Balic´ sei mit einer Sprunggele­nksverletz­ung vom jüngsten Lehrgang des Nationalte­ams zurückgeke­hrt, „über deren Ausmaß wir vom ÖFB nicht informiert wurden“, erklärte Thalhammer, der Balic´ danach noch in zwei Spielen einsetzte. Nun könnte der Angreifer längere Zeit ausfallen. Für Thalhammer sei diese Situation „ärgerlich.“

Der Verband reagiert keine 24 Stunden später auf die Vorwürfe. Sportdirek­tor Peter Schöttel sagte: „Der Spieler wurde nach dem obligatori­schen medizinisc­hen Check verletzung­sfrei vom Lehrgang des Nationalte­ams zu seinem Verein entlassen. Selbstvers­tändlich wurde die medizinisc­he Abteilung des Lask über sämtliche Blessuren und Therapien während des Lehrgangs im Detail informiert.“

Auch Teamchef Franco Foda zeigte sich irritiert und kritisiert­e die Wortmeldun­gen Thalhammer­s. „Wenn es Probleme geben sollte – was bei Balic´ nicht der Fall war –, sollte man das intern diskutiere­n und damit nicht an die Öffentlich­keit gehen.“Fakt ist: Die Kontrovers­e zwischen Thalhammer und dem ÖFB ist nicht nur seltsam, sondern auch unprofessi­onell. Und eine zukünftige potenziell­e Rückkehr zum ÖFB hat sich der Wiener durch sein Vorgehen definitiv erschwert. (cg)

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