OECD: Warnung vor Lehrermangel
Fast die Hälfte der Lehrer geht demnächst in Pension. Das zeigt die neue OECD-Studie, die von Bildungsministerin Sonja Hammerschmid (SP) und Statistik-Austria-Chef Konrad Pesendorfer präsentiert wurde. Die jährlich erscheinende Studie „Education at a Glance“untersucht Schlüsselzahlen im Bil- dungsbereich und vergleicht diese international – mit teilweise brisanten Ergebnissen. Bildungsstand Erfreulich: Laut Studie ist es gelungen, das gute Bildungsniveau weiter anzuheben. Derzeit haben 51 % der Erwachsenen Matura bzw. einen vergleichbaren Abschluss. OECD-Schnitt: 39 %. Mobilität Hier üben die Studienautoren scharfe Kritik. In Österreich werde Bildung zu sehr vererbt. Nur 10 % der 30- bis 45-Jährigen, deren Eltern selbst keine Uni besucht haben, schaffen den akademischen Abschluss. Im OECD-Schnitt sind es 20 %. Unterrichtsstunden Hier liegt Österreich mit 589 Stunden jährlich pro Lehrer klar hinter dem OECD-Schnitt von 662 Stunden. Eine Mehrbelastung für Lehrer lehnt Hammerschmid dennoch ab, denn: „Wir verlangen bereits sehr viel von unseren Lehrern!“Korea und Finnland verzeichnen hier noch weniger Stunden als Österreich, schneiden dennoch in der Studie insgesamt besser ab. Lehreralter Knapp 46 % aller Lehrer sind derzeit über 50 Jahre alt. Vonseiten des Ministeriums ist man zuversichtlich, die kommende Pensionierungswelle abfedern zu können – durch bereits gesetzte Maßnahmen wie erleichterte Möglichkeiten zum Berufseintritt für Quereinsteiger. Gehälter Im internationalen Vergleich verdienen Österreichs Lehrer am Anfang ihres Berufslebens eher schlecht, später dann gut. Auch deshalb wurden die Anhebung der Einstiegsgehälter und eine flachere Gehaltskurve beschlossen, so das Ministerium. Geschlechterstruktur Bildung ist in Österreich klar weiblich besetzt: 91,6 % der Lehrer in Österreich sind Frauen!
von Mathias Klein