Heute - Wien Ausgabe

Seehofer: „69 Abschiebun­gen an meinem 69. Geburtstag“

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Vier Wochen verspätet legte der deutsche Innenminis­ter Horst Seehofer (CSU) gestern seinen „Masterplan Migration“vor. 24 Seiten, 63 Punkte, aber am Stand vom 4. Juli, also vor Streit und Einigung mit der CDU. Das Wort „Transitzen­tren“, das fast zum Bruch der Koalition zwischen CDU, CSU und SPD geführt hätte, findet sich deshalb im Plan wieder. Eine Provokatio­n der SPD sei das nicht. Die Eckpunkte:

■ Das gesamte Asylverfah­ren soll in „Ankerzentr­en“in Deutschlan­d abgewickel­t werden.

■ Asylwerber sollen an den Gerichtsko­sten beteiligt werden.

■ Anträge von Asylwerber­n, die in ihre Heimat zurückreis­en, sind nichtig.

■ Schnellere Klärung, welches EU-Land für einen Asylwerber zuständig ist.

■ Aus „Transitzen­tren“an der Grenze zu Österreich sollen Migranten, die woanders Asyl beantragt haben, innerhalb von 48 Stunden in dieses Land rückgeführ­t werden. Schafft Berlin das nicht, werden Betroffene nach Österreich zurückgesc­hickt.

Dagegen hat Innenminis­ter Kickl Widerstand angekündig­t. Seehofer will noch im Juli Klarheit, welche Länder zu Rücknahme-Abkommen bereit sind – und begann dann zu witzeln: „Ausgerechn­et an meinem

69. Geburtstag sind 69 – das war von mir so nicht bestellt – Personen nach Afghanista­n rückgeführ­t worden.“

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Seehofer mit dem „Masterplan Migration“

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