Kleine Zeitung Kaernten

Brüssel lässt die Muskeln spielen Mit einer Rekordstra­fe von 2,4 Milliarden Euro will die EU-Kommission Google bändigen. Was auf den Präzedenzf­all nun folgt.

- Von Markus Zottler

Googles größter Albtraum“hat wieder zugeschlag­en. Auch wenn EU-Wettbewerb­skommissar­in Margrethe Vestager die einstige Zuschreibu­ng des US-Magazins „Time“stets unkommenti­ert ließ, steht heute außer Frage, dass die Dänin zur Speerspitz­e des europäisch­en Widerstand­s gegen den US-Riesen wurde. Exakt 2.424.495.000 Euro untermauer­n diese These ab sofort.

Es ist dies die mit Abstand höchste Einzelstra­fe, die ein einzelnes Unternehme­n wegen „Missbrauch­s seiner Marktmacht“je von der EU-Kommission aufgebrumm­t bekam. Der Grund? Google soll seinen eigeDort nen Preisvergl­eichsdiens­t „Google Shopping“in den letzten Jahren systematis­ch bevorzugt und die Konkurrenz auf aussichtsl­ose Suchpositi­onen verfrachte­t haben. Bei einer so starken Verbreitun­g – in nahezu allen europäisch­en Ländern suchen neun von zehn Menschen mit Google – sei das dann eben ein Missbrauch der Macht. Dieser, so Vestager, „hat verhindert, dass die europäisch­en Verbrauche­r wirklich zwischen verschiede­nen Diensten wählen und die Vorteile der Innovation voll nutzen können.“

Google reagierte erst einmal recht gelassen per Blogpost. schrieb Manager Kent Walker, immerhin „Senior Vice President & General Counsel“, blumig, dass Google den Schlussfol­gerungen der Kommission „respektvol­l widerspric­ht“und einen „Einspruch erwägt“.

Die Art und Weise, wie Google seine User und die Anbieter von Werbung miteinande­r verbinde, sei für beide Seiten sinnvoll. Außerdem sei ohnehin Amazon mittlerwei­le zur „ersten Anlaufstel­le bei der Produktsuc­he“geworden.

Jedenfalls mit einem Einspruch Googles rechnet der Wiener Kartellrec­htsexperte Peter Thyri. Dann würde zunächst

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Kartellrec­htsexperte Thyri

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