Was unsere Gene mit uns machen
D ie Genetik macht rasante Fortschritte. Der Bauplan für das Leben ist verständlicher geworden. Doch die Vorstellung in der Bevölkerung von unserem Erbgut hat sich vom Stand der Wissenschaft erheblich entfernt. Der Wissenschaftshistoriker Ernst Peter Fischer, der bei Biophysiker Max Delbrück, der die Grundlagen der modernen Molekular- legte, promoviert hat, will das Bild von unserem Erbgut verbreitern, vertiefen und auch erneuern. Er stört sich an populärwissenschaftlichen Äußerungen wie: Jemand habe sein Talent in den Genen. Fischer erklärt detailreich und wortgewaltig aufgeschrieben und doch immer auch für Laien verständlich, was die Gene in unserem Körper machen. Dem- nach sind Gene Prozesse und haben keinen festen Ort und auch keine festgelegte Aufgabe. Das genetische Material verändert sich permanent. In „Treffen sich zwei Gene“(Siedler, 336 Seiten, 25,70 Euro) sucht Fischer auch nach neuen Begriffen, mit denen er die irreführenden Vorstellungen von Form und Wirkung auflösen will. So widmet Fischer auch der Genbiologie technik einen vertiefenden und ausführlichen Blick, weil in seinen Augen viele Menschen das Wort führen, die die Methoden ablehnen, ohne ein wirklich fundiertes Wissen zu haben. Dies sei bei dem wichtigen Thema aber dringend notwendig.