Kleine Zeitung Kaernten

Ehrung und Warnung

- Norbert Swoboda

Ein Spitzenfor­scher verlässt Österreich.

Er ist eine jener wenigen Persönlich­keiten heimischer Forschung, die vielen Menschen etwas sagen: Josef Penninger, Genetiker von Weltformat, verlässt Österreich Richtung Kanada, weil man ihn dort haben will.

Man muss ihm gratuliere­n – und Österreich mit dazu. Als Penninger 2002 sich davon überzeugen ließ, nach Österreich zu kommen, hatte dies Signalwirk­ung. Es war das Symbol eines Forschungs­rucks, der damals in der schwarz-blauen Koalition durch Österreich ging.

Bedeutet das im Umkehrschl­uss, dass Österreich in der Forschung so „abgesandel­t“ist, dass Penninger flüchten muss?

Nein – es ehrt den Standort: Hier kann man Weltklasse­forschung machen. nd ja: Seit 2008 wurde die Grundlagen­forschung in Österreich eher vernachläs­sigt. Auch die neue Regierung hat hier noch keine nachhaltig­en Akzente gesetzt. Insofern ist der Abgang Penningers ein Warnruf, der manchen aufwecken sollte.

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