Favoriten und Spätstarter
Song Contest: Österreichs Cesár drehte Video im Gastgeberland Portugal.
Als erster Teilnehmer am 63. Eurovision Song Contest (ESC) hat Österreichs Vertreter Cesár Sampson den „Postkarten“-Dreh absolviert. „Postcards“heißen im ESC-Jargon jene Kurzfilme, die vor dem Live-Auftritt den jeweiligen Künstler vorstellen – meist in einem Umfeld des Gastgeberlandes.
So wurde der 34-jährige, vom ORF ausgewählte Sänger auf eine adrenalingeladene Radtour in und um Monsanto nordöstlich von Idanha-a-Nova geschickt. Es gehört zu den ältesten und geschichtsträchtigsten Dörfern Portugals. „Bald ist es wirklich so weit, dass ich auf der Eurovisionsbühne stehe. Ich spür’s! Beim Dreh wurden wunderschöne Erinnerungen an dieses Land in mir wachgerufen und mit der urigen CrossBiking-Tour durch die imposante Felslandschaft von Monsanto viele neue tolle Erinnerungen kreiert. Atemberaubend“, resümiert Cesár die Kurzreise.
Anfang März wird die Radiopremiere seines rhythmischen Beitrags „Nobody but You“erfolgen, mit dem er sich am 8. Mai in Lissabon im Halbfinale einen Startplatz für das Finale ersingen muss. Wo Frankreich einen fixen Platz hat, da es zu den fünf größten Beitragszahlern der Eurovision zählt. Und diesmal in Favoritenstellung ins Rennen zieht. Liegt doch das sanfte Chanson „Mercy“vom Duo „Madame Monsieur“über ein Kind, das auf einem Flüchtlingsboot im Mittelmeer geboren wurde, schon jetzt bei den Buchmachern vorne. Das Lied ist zugleich ein Plädoyer für die Hoffnung, könnte polarisieren, aber auch den Nerv des breiten Publikums treffen.
Für Russland darf heuer Julija Samoilova die Fahnen hochhalten. 2017 wurde die Sängerin, die seit der Kindheit auf den Rollstuhl angewiesen ist, mit einem Einreiseverbot in die Ukraine belegt – womit der Konflikt zwischen Moskau und Kiew die größte Popshow Europas erreicht hatte. Russland zog sich daher für ein Jahr aus dem Wettbewerb zurück.