„Diese große Koalition ist für Deutschland ein großer K. o.“
Koalition der Verlierer, eine Notlösung? Leser glauben, dass in Deutschland alles beim Alten bleiben wird.
Die Wahlverlierer CDU/ CSU und SPD haben nach monatelangen Verhandlungen einen Koalitionsvertrag zustande gebracht. Man glaubt es kaum! Und das vor allem aus Angst vor Neuwahlen mit unsicherem Ergebnis und zur Absicherung der eigenen Karriere! Dabei spielten Umfaller gegenüber früheren Aussagen bei Schulz und Abgabe wichtiger Ministerien bei Merkel keine Rolle. Hauptsache: Das Berliner Ministerkarussell dreht sich munter weiter und alles bleibt beim Alten! Keine Visionen, sondern „Business as usual“. Es ist schon peinlich! Würden Sie diesen „Volksvertretern“etwas an ihrer Haustür abkaufen? Aber Politiker sind scheinbar unangreifbar?!
Dr. Knut Schiecke, Moosburg
Pflicht getan
Jedes Land braucht eine Regierung, auch und besonders Deutschland! Ich lese immer nur von Notsituation, ohne visionäre Substanz, Merkel will einfach Kanzlerin bleiben und hat Schlüsselressorts weitergegeben, Schulz glückloser Parteivorsitzender, Seehofer hat sich durchgesetzt und, und, und ...
Es wäre die Pflicht der Berichterstatter, darauf hinzuweisen, dass der Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die Parteien SPD, CDU, CSU in die Pflicht genommen hat, um eine Regierung zu bilden. Die Akteure haben ihre Pflicht getan und versuchen im Sinne ihrer Wähler eine Koalitionsregierung zu bilden! Die visionäre Substanz ist dem Europa-Passus zu entnehmen. Dr. Rosemarie Kurz, Graz
Notlösung
GroKo für Deutschland – eine absolute Notlösung. Ein „Großer K. o.“Markus Karner, St. Stefan
Zickzackkurs
Jetzt hat Deutschland seine Koalition der Verlierer. Es hat den Anschein, dass bei diesem Abkommen der Eigennutz vor dem Gemeinnutz kommt. Seehofer, in Bayern auf dem Abstellgleis, darf Innenminister werden.
Merkel, politisch im Sinkflug, bleibt Kanzlerin.
Der Auffälligste ist zweifellos der Noch-SPD-Chef Schulz. Vor einem Jahr mit 100 Prozent zum Parteichef gewählt, schaffte er das Kunststück, bei der Wahl das schlechteste Ergebnis in der Geschichte einzufahren. Statt sofort zurückzutreten, machte er aus seiner Partei einen heillos zerstrittenen Haufen. Schulz sagte, eine Koalition mit Merkel kommt niemals infrage. Er sagte auch, er würde niemals einen Ministerposten unter der Kanzlerin annehmen.
Herr Schulz zeigt uns vor, wenn man politisch vorankommen will, muss man flexibel sein. Beim Zickzackkurs dieses Herrn staunt sogar ein Waldhase. Es bleibt nur zu hoffen, dass die Parteibasis der SPD diesem Herrn einen Strich durch die Rechnung macht.
Hans Schwarzl, St. Marein b. Graz
Kein Visionär
„Historischer Aufbruch in die Zukunft“, 8. 2. Ihr Artikel ist an unkritischem Fortschrittsglauben kaum zu überbieten. Unser globales Wirtschaftssystem schielt einseitig auf immerwährendes Wachstum und nie enden dürfenden monetären Profit. Es tut dies sehr zulasten der weltweiten sozialen Fortkommensgerechtigkeit und der Biodiversität. Elon Musk möchte Aspekte dieses Systems (Tourismus etc.) in den Weltraum exportieren und vielleicht auch auf den Mars. Er ist zweifellos ein findiger Geschäftsmann und einfallsreicher Investor, aber sein Plan kommt mir eher wie ein Albtraum vor. Kann man ihn einen Visionär nennen, nur weil er den Mars als neuen Markt erschließen will? Nein. Er ist ein Unternehmer mit ungewöhnlichen Ideen, nicht mehr und nicht weniger. Visionäre sind Menschen, die Gegenwärtiges oder Profanes in prophetischer Schau zu transzendieren vermögen. Visionen sind keine Pläne oder Vorhaben, sondern Schauungen. Mit dem Wort Visionär würde ich eher altgermanische Völvas (Seherinnen) oder hebräische Propheten assoziieren – dies nur als Beispiele –, und nicht tüchtige Geschäftsleute.
Mag. Michael Pipp, Klagenfurt
Mehr Mitgestaltung
Auch das politische System in Kärnten ist gezeichnet von den neoliberalen Prozessen der letzten Jahrzehnte. Sinkende Partizipationsbe reit schaft hängt mit sozialer Ungleichheit zusammen. Der Ruf nach echter, demokratischer Teilhabe wird immer lauter und die Teilnahme an Wahlen sowie an diversen Volksentscheiden – bloße Ja/Nein-Beteiligung – wird zunehmend als unbefriedigend empfunden. Hierzu müsste jedoch das Spektrum der Mit gestaltungsmöglichkeiten deutlicher weitertw erden. Es gilt, verkrustete parteipolitische Machtstrukturen aufzubrechen und Dialog formate mit der Politik zu suchen, die aus dem virtuellen Interne traum herausführen. Direkt demokratische Beteiligungsformen wie Volksentscheides indkonfrontativ– im Gegensatz dazu setzen sogenannte „deliberative Verfahren“argumentative und dialogorientierte Kommunikationsstrukturen voraus, wie sie in Vorarlberg als Bürgerräte 2013 in der Landesverfassung aufgenommen wurden, deren Beginn auf 2006 zurückgeht. Nach dem Zufallsprinzip werden 12 bis 15 Teilnehmer eines Ortes oder einer Region per Los ausgewählt, die die lokale Bevölkerung annähernd abbilden und die eineinhalb Tage miteinander arbeiten. Die Ergebnisse des Bürgerrates zum Umgang mit Asylwerbenden dienten z. B. als Diskussionsgrundlage für das gesamte Bundesland Vorarlberg. Karl Mitterer, St. Stefan
Großes „Kochkino“
„Unterwegs in Österreich“bringt manchmal große Talente auf den Bildschirm. Elisabeth Heiß vom Gasthof Post in Rennweg hat eingeschlagen wie eine Bombe! Schlagartig wurde sie zur „Sarah Wiener aus Kärnten“. Trotz Schneesturms kochte sie Kärntner Lax’n mit so viel Selbstbewusstsein, Spaß, Wortwitz und Vergnügen, dass man Lust und Hunger auf mehr (von ihr) bekommt. Ganz ehrlich, sie war großes „Kochkino“und die erste große Überraschung des Jahres. Wir wollen von dieser unterhaltsamen Köchin mehr sehen und hören! Egon Hofer, Maria Saal
Abgedroschene Pointen
TV-Tagebuch: „Nichts als blinde Flecken“, 8. 2. Diese Faschingssendung, die am Dienstag im Hauptabendprogramm zu sehen war, war eine Zumutung dem Zuseher gegenüber, zum Glück gab es einen Ausschaltknopf. Keine
Lachnummern, abgedroschene Phrasen, kaum verständliche Sprache etc. mit einem Wort ,,Narrisch schlecht“. Walter Heiling, Unterrohr
Irrtum
„Aus für die Sommerzeit?“, 9. 12. Wer glaubt, dass es mit der Sommerzeit im Sommer länger hell ist, unterliegt einem Irrtum. Nur die Uhren werden vorgestellt, es ist aber nicht wirklich länger hell. Unsere Sommer in Mitteleuropa sind auch nicht so gut, dass es auf die eine Stunde ankommt. Die biologische Uhr des Menschen und der Tiere orientiert sich am Stand der Sonne. Es gibt schon einige medizinische Forschungen, die bestätigen, dass die Normalzeit die bessere Uhrzeit ist. Ernst Pitlik, Wien