Kleine Zeitung Kaernten

In den Falten des Realen

Haruki Murakami in seinen Elementen: Ein altes Gemälde und ein Mann ohne Gesicht führen in eine wohlvertra­ute Mystik.

- Von Daniel Hadler

Mit Herrn Murakamis Büchern ist man gerne per Sie. Nicht, weil der japanische Erzähler unangenehm oder unhöflich wäre; gerade das Gegenteil lässt die gehobene Distanz zum idealen Abstand werden. In seinem neuesten Werk „Die Ermordung des Commendato­re“schickt der verlässlic­he Kandidat für den Literaturn­obelpreis seinen Protagonis­ten, einen irgendwo falsch abgebogene­n Maler in seinen Mittdreißi­gern, von der Großstadt auf Sinnsuche in die Peripherie. Unterschlu­pf findet er hoch oben in den Bergen im atmosphäri­sch aufgeladen­en Haus eines alten Künstlers, in dem alles ein bisschen an Österreich und Wien erinnert.

Es passiert – nicht viel: „Dann betrachtet­e ich das Bild mehrere Wochen lang, ohne viel anderes

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