1:0 gegen Sturm oder das Ende der Wolfsberger Sieglosigkeit in der Bundesliga.
Der WAC verpatzte Neo-Sturm-Trainer Heiko Vogel das Heimdebüt und feierte den ersten Ligasieg seit 15 Spielen. Leihgabe Ashimeru (20) erzielte das Gold-Tor. 200. Ligaspiel für Wernitznig.
Es waren zwei Geräuschkulissen, die sich an verschiedenen Orten des Grazer Fußballstadions nach Abpfiff auftaten. Auf den Tribünen gab es ein gellendes Pfeifkonzert für Sturm Graz, im Kabinentrakt konnte man ausgelassenen Jubel vernehmen. Dieser kam nach dem 1:0-Auswärtssieg des WAC aus der Gästekabine. Die Wölfe hatten soeben ihren ersten Bundesligasieg seit 15 Spielen und den ersten Auswärtsdreier nach 19 erfolglosen Versuchen eingefahren, das Heimdebüt von Neo-Sturm-Trainer Heiko Vomacht gel verpatzt und Sturm in eine Krise gestürzt.
Aber der Reihe nach: Was Graz-Topstürmer Deni Alar, der Kärntner Stefan Hierländer und Rückkehrer Jakob Jantscher, die einen Ball nach dem anderen in die Kreuzecken ihres Tores zimmerten, im Aufwärmen befürchten ließen, war an jenem Abend nicht mehr als eine leere Drohung. Nervös, inkonsequent und tempolos war die Darbietung der Heimischen über 90 Minuten. Das lag auch daran, dass der WAC früh störte und hinten – angeführt von Kapitän Nemanja Rnic (wurde in Minute 77 mit Verhärtung im Oberschenkel ausgewechselt, Anm.) und dem auffälligen Igor (20) – kompakt gestaffelt auftrat. Keeper Alex Kofler musste nur ein Mal bei einem Hierländer-Weitschuss eingreifen (41.).
In der Offensive reichte ein Moment geistiger Helle, um die Sensation perfekt zu machen. Ein Stockfehler von Christian Schoissengeyr wurde vom wieselflinken Salzburg-Leihspieler Majeed Ashimeru eiskalt ausgenutzt: Der 20-Jährige schnappte sich das Spielgerät und zirkelte die Kugel exakt an Sturm-Keeper Jörg Siebenhandl vorbei in die Maschen (50.). „Ich bin sehr froh, im Winter hierher gewechselt zu sein und das Tor mich überglücklich“, strahlte der Neuzugang.
Nach dem Tor rührten die Wölfe, wo Christopher Wernitznig sein 200. Bundesligaspiel absolvierte, Beton an. Das Kärntner Abwehrbollwerk war für die Grazer einfach nicht zu überwinden. Torchancen gab es keine, weil man den Tabellenzweiten gar nicht erst so weit kommen ließ. Ein Fallrückzieher von Alar, der über das Tor ging, war die einzige Halbchance der Gastgeber. „Wir haben ihnen keinen Platz gegeben. Der Sieg ist glücklich, aber verdient“, freute sich Kofler, der einen ruhigen Winterabend in Graz Liebenau verbrachte.