„Schulz vollzog eine 180-Grad-Kehrtwende“
Leser sieht den Koalitionsvertrag in Deutschland als einen Akt der Vernunft.
Die Worte von SPD-Chef Schulz sind mir noch in guter Erinnerung, als er am Wahlabend eine Wiederauflage der großen Koalition kategorisch ausschloss. In eine Regierung von Frau Merkel wolle er nicht eintreten, gab Schulz nach dem Wahldebakel seiner Partei bekannt. Rund vier Monate später vollzieht er eine 180Grad-Kehrtwende, was nicht nur die eigene Parteijugend erzürnt, sondern auch an seiner Glaubwürdigkeit zweifeln lässt. Dennoch ist meiner Meinung nach der in Marathonverhandlungen zustande gekommene Koalitionsvertrag zwischen der Union und der SPD aufgrund der fehlenden Alternativen ein Akt der Vernunft.
Ob die SPD-Basis dies letztendlich auch so sieht, ist zwar keinesfalls in Stein gemeißelt, aber eine Ablehnung des Vertragswerks wäre meiner Ansicht nach der absolute SuperGAU und würde wohl zu Neuwahlen führen.
Ingo Fischer,
Lavamünd