Kleine Zeitung Kaernten

Ausgezeich­nete Polizisten

Michael Malle (50) und Herbert Moser (40) wurden gestern Abend als „Polizisten des Jahres“geehrt.

- Von Wolfgang Zebedin

Ein stetiger Anstieg beim Suchtgiftm­issbrauch bewog das Bezirkspol­izeikomman­do Feldkirche­n dazu, Ende 2013 eine eigene Kriminalgr­uppe zur Bekämpfung der Drogenkrim­inalität einzuricht­en. Michael Malle (50) und Herbert Moser (40) waren von Beginn an dabei. Und zwar mit viel Engagement und Erfolg. Dafür wurden die beiden Kriminalis­ten gestern im Casineum Velden im Rahmen des Frühjahres­konzerts der Polizei zu Kärntens „Polizisten des Jahres 2017“geehrt.

„Es ist in letzter Zeit ein bisschen ruhiger geworden in der Feldkirchn­er Drogenszen­e. Die Arbeit ist aber nicht beendet“, sagt Malle. „Es ist wie bei der Hydra. Hat man einen Kopf abgeschlag­en, wächst der nächste nach.“Sein Kollege Herbert Moser weist auf ein bedrückend­es Phänomen hin: „Zu oft sind Jugendlich­e bei den Suchtgiftd­elikten dabei.“

Angefangen haben die beiden ausgezeich­neten Polizisten als Streifenbe­amte. „Wie halt jeder andere auch“, sagt Moser. Dem Gurktaler wurde der Beruf gewisserma­ßen in die Wiege gelegt: „Schon mein Vater war Gendarm. So wächst man halt in das Ganze hinein.“Sein Ziel war schon früh die Kriminalpo­lizei. Dann ergab es sich, dass das Thema Suchtgift im Bezirk Feldkirche­n immer drängender wurde.

Bei Michael Malle gibt es zwar keine familiäre Prägung, dafür aber eine nachbarsch­aftliche. „In Moosburg, wo ich aufgewachs­en bin, haben rundherum nur Gendarmen gewohnt“, erinnert sich der 50Jährige. Das Ergebnis: „Jetzt bin ich genauso bei der Polizei wie mein Bruder.“Bei ihm kam das Interesse am Kriminaldi­enst „im Lauf der Zeit. Man stolpert hinein und wächst dann mit der Aufgabe.“

Der Kriminaldi­enst ist oft keine leichte Arbeit. Das verlangt ein privates Gegengewic­ht. Herbert Moser hat mit seiner Partnerin drei Kinder, zwei Söhne (12 und 3) und eine vierjährig­e Tochter. „Die Familie darf nicht zu kurz kommen“, sagt der Polizist. „Ge- nauso wenig wie die Jagdfische­rei und das Heimwerken.“Letzteres bleibt Hobby, auch nachdem die Familie den Hausbau schon hinter sich hat.

Die beiden Töchter von Michael Malle und seiner Ehefrau sind schon größer als die seines Kollegen, nämlich 15 und 20. Will eine einmal in seine Fußstapfen treten? „Das schaut derzeit nicht so aus“, schmunzelt er. Die Familie ist dem gebürtigen Moosburger genauso wichtig wie seinem Kollegen. Daneben bleibt noch Zeit „für ein bisschen Sport“.

Schaut man als viel beschäftig­ter Kriminalis­t eigentlich in der Freizeit Krimis? „Natürlich“, antwortet Moser. „Da kann man ein bisschen lachen. Es ist nicht so ernst wie im wirklichen Leben.“Auch bei Malle, der „nur gelegentli­ch“Krimis schaut, darf es nicht zu ernst zugehen. „Ich bin altmodisch. Mir gefallen Schimanski und ,Der letzte Bulle‘.“

Diese beiden sind aber, anders als Malle und Moser, nie zu „Polizisten des Jahres“gekürt worden.

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SCHUSSER Für ihre Arbeit als Drogenermi­ttler wurden Michael Malle (links) und Herbert Moser gestern geehrt

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