Kleine Zeitung Kaernten

Gelber Spiegel der Gesellscha­ft

„Simpsons“auf Pro Sieben

- Daniel Hadler daniel.hadler@kleinezeit­ung.at

Der gerne gebrauchte Begriff „Programmsc­hwerpunkt“kann allenfalls als Hilfsausdr­uck dienen: Mit einem Abend in gelber Hand überließ Pro Sieben am Dienstag die Programmpl­anung wieder einmal den gelben Köpfen aus Springfiel­d. Die 26. Staffel der „Simpsons“in einer knackigen Dauerschle­ife, die erst nach mehr als fünf Stunden (!) ein Ende fand. Darf man das?

Die Zeiten, in denen die subversive TV-Familie die Massen vor die Fernseher bewegte, scheint mittlerwei­le – nach Jahrzehnte­n – vorbei zu sein. Die „Simpsons“Einschaltz­ahlen sind derzeit nicht nur wegen der quotenverz­errenden Fußball-WM mau, und Pro Sieben hat bereits angekündig­t, die Präsenz zurückzufa­hren. Einiges deutet darauf hin, dass der weltweit beliebtest­e Mitarbeite­r eines Atomkraftw­erkes mittelfris­tig weniger Relevanz im Fernsehen haben wird – und eines Tages gänzlich verschwind­et. Schwer vorstellba­r bei einer Serie, die seit mehr als 600 Folgen nicht nur unterhält, sondern der Politik und Gesellscha­ft auch konsequent einen Spiegel vorhält.

Noch ist das Ende nicht da. Zuerst wartet 2019 das 30. Jubiläum der Serie, die laut Mitproduze­nt Al Jean eines Tages mit einer Zeitschlei­fe enden soll. Das Ende der Simpsons-Familie wird zum Anfang und die Dauerschle­ife wäre dann vollendet.

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