Der kühle Reformer
Die einen brechen in Jubel aus, die anderen gehen die Wände hoch: Kanzler Sebastian Kurz ist wild entschlossen, Österreich umzubauen und in der Republik einen Systemwechsel einzuleiten. Bei der Arbeitszeit wurden bewusst die Sozialpartner, die Gewerkschaften, die Betriebsräte – quasi als „Relikte der Nachkriegsordnung“– marginalisiert. Hätte Kurz in Europa das alleinige Sagen, dürften Asylwerber und Migranten gar nicht europäischen Boden betreten und müssten in der Ferne um Asyl oder um einen Job in Europa anklopfen. Mit den großen strukturellen Reformen lässt sich Kurz Zeit – sofern sie überhaupt kommen. Schon lange nicht hat ein Kanzler die Öffentlichkeit so polarisiert, Kurz weiß, was er will. Im 16-köpfigen Team ist er der Einzige mit