Ersatzbank prallt an Rambo ab ZUR PERSON
gen hat er gelernt, ist wieder aufgestanden, hat noch härter gearbeitet. „Vor vier Jahren hätte keiner mehr einen Cent auf mich gewettet“, sagt Özcan.
Immer Vollgas
Und jetzt ist er Stammspieler bei Ingolstadt, aber im Nationalteam doch nur die Nummer zwei. Während Robert Almer vor seiner Rückkehr zur Wiener Austria bei Hannover nur auf der Bank gesessen ist, im Team aber gespielt hat. Aber damit geht „Rambo“gelassen um. „Die Hierarchie im Nationalteam hat sich so was von in eine positive Richtung entwickelt. Da steckt man persönliche Eitelkeiten schon einmal zurück“, sagt Özcan.
Er sagt es mit ruhiger und leiser Stimme, wie jemand spricht, der in sich ruht und keine eingelernten Phrasen von sich gibt, weil es die Medienabteilung so will. „Ganz ehrlich? Wenn wir uns diesen Traum von der Euro erfüllen, ist es mir komplett egal, ob ich gespielt habe oder nicht.“
Das heißt aber nicht, dass er sich im Team einfach ein ruhiges Leben macht. „Ich gebe immer Vollgas. Ich fordere im Training die Stürmer, ich fordere die Verteidigung, ich fordere alle und egal, wem der Trainer das Vertrauen schenkt, dem stärke ich den Rücken. Ich glaube, das ist auch das, was Herr Koller an mir schätzt.“
Was er am Teamchef schätzt, ist auch schnell erklärt: seine Sturheit, sein grenzenloses Vertrauen in Spieler, die eine schwere Zeit hatten. „Er hat an Spielern festgehalten, die die Öffentlichkeit schon kaputtgemacht hat. Und sie haben es mit Leistungen zurückgezahlt.“Und wenn der Traum von der Europameisterschaft wahr wird, dann wird Stimmungskanone Özcan in der Kabine laut werden. Denn er hat gelernt, Erfolge zu genießen. „Ich bin keiner, der sich totsäuft. Aber wenn du auswärts einen dreckigen 1:0-Sieg feierst, dann lasse ich in der Kabine die Sau raus.“ Ramazan Özcan, geboren am 28. Juni 1984. Familienstand: Freundin, 1 Tochter. Bisherige Klubs: Götzis, Austria Lustenau, Salzburg, Hoffenheim, Besiktas, Ingolstadt.