Kleine Zeitung Steiermark

Asyl: Zwei Familien bangen in Semriach

Nach viereinhal­b Jahren Aufenthalt in Österreich droht 13 Tschetsche­nen die Abschiebun­g.

- NORBERT SWOBODA

SEMRIACH. Es sind bange Tage für zwei Familien, die ursprüngli­ch aus Tschetsche­nien stammen und längst in Semriach eine neue Heimat gefunden haben. Insgesamt 13 Personen sind betroffen. Die beiden Väter Ramzuan Malaev (39) und Timur Malaev (36) sind Brüder, vier der insgesamt neun Kinder sind bereits in Österreich geboren worden.

„Die Familie ist sehr gut integriert und es gibt von einigen Semriacher­n Empfehlung­sbriefe“, sagt die Semriacher­in Sandra Linhofer-Margreiter. Nicht nur in der Schule sind die schulpflic­htigen Kinder eng in den Klassen- verbänden eingebunde­n, auch auf dem Sportplatz und im Fußballver­ein sind die Burschen gern gesehen.

Doch die ursprüngli­chen, „alten“Verfahren sind gegen die Familien ausgegange­n. Derzeit laufen zwar noch die neuen, zusätzlich­en Verfahren zur Rückkehren­tscheidung, aber da haben die Familien Angst, dass sie jederzeit abgeholt werden können. Die Brüder sagen, dass sie in Tschetsche­nien politisch verfolgt werden und dass ihnen das Gefängnis droht. Einer der Brüder hat jetzt in Russisch auch eine Bestätigun­g, dass er gesucht wird. „Wir können unmöglich dorthin zurück.“Alle Verwandten sind geflohen, der Vater der Brüder ist mittlerwei­le gestorben.

Dieser Tage waren

sie

beim Sandra Linhofer-Margreiter, besorgte Semriacher­in neuen Semriacher Bürgermeis­ter Gottfried Rieger. Er bestätigt, dass er ihnen ein entspreche­ndes Zeugnis ausgestell­t hat.

Jetzt bangen die beiden Familien, wie die Richter in Graz und in Wien (es sind zwei verschiede­ne Verfahren) jeweils entscheide­n werden. „Man hat uns schon gesagt, dass wir lieber freiwillig gehen sollen“, übersetzt ein Sohn die Sorgen der beiden Brüder.

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