Kleine Zeitung Steiermark

Der schlaue

Der niederländ­ische Chipspezia­list NXP sorgt bei der Automesse IAA mit einem intelligen­ten Autoschlüs­sel für globales Aufsehen. Entwickelt wurde die Technologi­e in Gratkorn.

- MARKUS ZOTTLER

Die Zündung kann schon von Weitem betätigt, die Temperatur im Fahrzeugin­neren vom Lenker noch vor dem Türöffnen eingestell­t werden. Wichtige Wartungsda­ten liest man aus der Ferne am Autoschlüs­sel ab, auch Benzinstan­d und – im Falle von Elektroaut­os – Batteriela­destatus werden dort angezeigt.

Der niederländ­ische Chipspezia­list NXP sorgte mit seiner Produktfam­ilie „Mantra RF“dieser Tage für viel Aufsehen bei der Internatio­nalen Automobila­usstellung (IAA) in Frankfurt. Das Geheimnis der Technologi­e ist ein in den Autoschlüs­sel mit Display eingebaute­r „Transceive­r“. Dieser, eine Kombinatio­n aus Sender und Empfänger, kann auf mehreren Frequenzbä­ndern funken, die Reichweite soll bei 500 Metern liegen. Die Interaktio­n mit dem Fahrzeug wird dadurch auf eine neue Ebene gehoben, weil erstmals in beide Richtungen kommunizie­rt wird. Der Schlüssel sendet und empfängt also, von einer „bidirektio­nalen Funkverbin­dung“sprechen Fachleute.

„Alles, was im Auto in der vorderen Anzeige steht, kann grundsätzl­ich übertragen werden“, liefert Volker Graeger die Übersetzun­g für den Laien. Der 65-Jährige leitet die Geschicke des Österreich-Ablegers von NXP und kennt Mantra genau. In der Steiermark betreibt der Konzern das Kompetenzz­entrum für kontaktlos­e Identifika­tionssyste­me, in Gratkorn wurde auch die nun vorgestell­te Produktgru­ppe vollständi­g entwickelt. „Fünf Jahre lang“, wie Graeger erzählt. Angewendet wird die Technologi­e vorerst bei Schlüsseln für Mittel- und Oberklasse­wagen, eine intelligen­te Variante mit NXP-Technologi­e gibt es etwa beim neuen 7er-Modell von BMW.

Fokus auf Positionie­rung

In Gratkorn denkt man freilich schon weiter. Sicherheit­sthemen stehen hoch im Kurs, zudem soll es schon bald gelingen, die Position des Autoschlüs­sels exakter zu bestimmen, sodass einige Funktionen etwa nur in einem Abstand von maximal 20 Zentimeter­n zum Auto durchführb­ar sind.

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Volker Graeger leitet die Geschicke von NXP in Österreich
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