Grenz-Spannungen verhindern Korridor
Slowenien und Kroatien wollen sich an EUQuote bei Flüchtlingsverteilung beteiligen.
LAIBACH, ZAGREB. Vor einer neuen Herausforderung steht die Bundesregierung bei der Koordinierung der zu erwartenden Flüchtlingsströme aus dem Süden. Anders als zu Ungarn unterhält Österreich beste Kontakte zu Slowenen und Kroaten, wegen des Grenzkonflikts in der Bucht von Piran reden Zagreb und Laibach jedoch kaum miteinander. Die Idee eines „humanitären Korridors“von der serbischen Grenze bis nach Österreich ist deshalb vom Tisch.
Dennoch konnte Bundeskanzler Werner Faymann bei seinem gestrigen Kurzbesuch in beiden Ländern eine enge Kooperation mit dem kroatischen Regierungschef Zoran Milanovic´ sowie dem Slowenen Miro Cerar vereinbaren. Die Details der Kooperationen sollen von den Innenministern fixiert werden. Aus den Gesprächen ging hervor, dass sich beide Länder an die EU-Bestimmungen halten wollen, die Flüchtlinge also registriert werden sollen, niemand aber mit Gewalt an der Weiterreise nach Österreich und Deutschland gehindert werden soll.
Zwischen 40.000 und 200.000 Kriegsflüchtlinge seien bereits unterwegs, die ersten könnten heute in Österreich eintreffen. Cerar sowie Milanovic´ sollen dem Kanzler zugesichert haben, dass sich beide Länder auf dem EU-Gipfel nicht gegen eine EU-Quote bei der Aufteilung der Flüchtlinge sperren.