Kleine Zeitung Steiermark

350 Soldaten überwachen die Südgrenze

Ab heute sollen auch zwei Hubschraub­er zur Luftüberwa­chung eingesetzt werden. Das Rote Kreuz errichtete in Spielfeld Versorgung­szelte. Gestern gab es noch keine Aufgriffe von Flüchtling­en.

- WILFRIED ROMBOLD, THOMAS WIESER, PETER KIMESWENGE­R

Ab heute werden auch Soldaten die Grenze zu Slowenien überwachen. Noch in der Nacht wurde eine verstärkte Kompanie des Aufklärung­s- und Artillerie­bataillons 3 aus Mistelbach in die südliche Steiermark verlegt. Die rund 150 Soldaten werden in der Kaserne Straß und im Feuerwehrh­aus Sicheldorf stationier­t sein. Von dort aus werden sie in Einsätze an den Grenzüberg­ängen und entlang der grünen Grenze geschickt. Dabei sollen sie von zwei Hubschraub­ern Unterstütz­ung erhalten, darunter eine mit einer Wärmebildk­amera ausgestatt­ete Alouette III.

Dass man eine in Straß stationier­te Kaderpräse­nzeinheit nach Oberösterr­eich beorderte und in deren Heimatkase­rne eine Kompanie aus Niederöste­rreich (mit Verstärkun­g aus St. Michael) einzieht, löst in der Region Unverständ­nis aus. Oberst Michael Bauer vom Verteidigu­ngsministe­rium: „Wir denken nicht in Bundesländ­ern, sondern in Bri- gaden. Straß hat einen geschlosse­nen Verband, der verfügbar war. Es wäre nicht sinnvoll gewesen, diesen warten zu lassen, bis ein möglicher Einsatz in der Steiermark beginnt.“

Auch in Kärnten sollen ab heute knapp 200 Soldaten aufgeboten werden. Es ist vorgesehen, dass je acht Soldaten mit drei Polizisten im Zwölf-StundenDie­nst ein Team bilden. Für die folgenden 48 Stunden erwarten Beobachter gut 6000 Flüchtling­e, die von Kroatien kommend mit Zügen durch den Karawanken- bahntunnel nach Deutschlan­d transporti­ert werden sollen.

Für den sicherheit­spolizeili­chen Assistenze­insatz greift das Bundesheer nur auf Verbände mit Berufs- und Zeitsoldat­en zurück. Auch wenn dies höhere Kosten verursacht, sind Grundwehrd­iener dafür nicht vorgesehen. Die Rekruten sollen nicht aus der Ausbildung herausgeri­ssen werden, heißt es. Zudem müssten sie – im Gegensatz zu den ständig verfügbare­n Einsatzver­bänden – erst speziell auf die Aufgaben vorbereite­t werden.

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Bereit für einen möglichen Flüchtling­sandrang. Die Polizei führt seit Mittwoch Grenzkontr­ollen durch, Soldaten werden an

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