Zurück zu den (Kren-)wurzeln
Kevin „Keke“Kern (26) kochte sich in Haubenlokalen an die Spitze – bis hin zu Johann Lafers Stromburg. Als neuer „Rezepterocker“will er mit seiner internationalen Erfahrung die Steirer einkochen.
STEIRER DES TAGES
Das ist eine Geschichte von einem, der auszog (und nun wieder heimzog), um die Steirer das Kochen zu lehren. Jetzt ist Kevin Kern, kurz „Keke“, zwar erst 26 Jahre alt, der Leobener hat aber schon einen imposanten Stationenlauf quer durch nationale und internationale Haubenküchen hinter sich. Der obersteirische Wirtshaussohn kochte schon mit 16 Jahren im A-rosa in Kitzbühel, mit 17 auf der deutschen Stromburg von Star-tv-koch Johann Lafer. Er werkte eine Zeit lang ebenso auf Gran Canaria wie im Haubenlokal Waldschänke in Oberösterreich.
Nun aber zieht’s den Nachwuchsspitzenkoch wieder in die steirische Heimat zurück – und als frisch gekürter „Rezepterocker“schließt sich für den Küchenvirtuosen gewissermaßen ein Kochtopfkreis. War die Welt von Star-tv-köchen für „Keke“lange Alltagsgeschäft, so steigt er ab Freitag, wo Kern beim Steirerball in Wien als „Rezepterocker“inthronisiert wird, selbst in die Welt der Showköche auf.
Auserkoren wurde er von der Firma Steirerkraft und den Tourismusschulen Bad Gleichenberg. Und wie seine Vorgänger ist „Keke“aufgerufen, die steirisch interpretierte „Nouvelle Cuisine“(sprich: „Nouvöl Cuisine“) mit jungen Ideen voranzutreiben und frischen Wind in steirische Rezeptbücher zu bringen. Jeden Monat wird er ein neues Rezept mit Käferbohne, Kernöl & Co. entwickeln, das im Internet auf www.steirerkraft.com abrufbar ist. Als Erstes wird’s steirische Brandteigkrapferln mit Kürbiskernmousse und Orangendip geben.
„Das war schon immer meine Leidenschaft. Einerseits traditionelle – oder oft schon längst vergessene – Gerichte modern zu interpretieren.“Und umgekehrt internationale Küche zu „steirerfizieren“.
Auch beruflich zieht’s den nunmehr selbstständigen 26Jährigen in dieses Metier: Un- ter dem Titel „keke kocht“wird Kern sein Küchenwissen im Internet sowie in Kochkursen weitergeben. Denn: „Das Wissen unserer Mütter und Großmütter ist auf Youtube nicht zu finden. Viele müssen die Basics wieder lernen.“
Vor allem viele Junge würden sich zwar fürs Kochen interessieren, „aber nicht mehr wissen, was man aus welchem Gemüse machen kann und wie man erkennt, wann ein geschmortes Fleisch fertig ist“.