Innendienst für Geflügel: Das sind die Folgen
arlberg oder im Salzkammergut, von einer Stallpflicht für Geflügel betroffen waren, gilt diese nun im ganzen Land. Geflügelhalter haben nach dieser Entscheidung (nach Absprache der Länder mit Ages, Landwirtschaftsministerium, Kammern und Veterinär-uni) also dafür zu sorgen, dass sich ihr Geflügel bis auf Weiteres nur „in geschlossenen Haltungseinrichtungen, die zumindest nach oben hin eine fixe Abdeckung aufweisen“, aufhält. Darüber hinaus gilt eine Verpflichtung, die Tiertränke nicht mit Wasser aus Sammelbecken zu befüllen sowie Verdachtsfälle sofort dem Tierarzt oder dem Amtstierarzt zu melden.
Für Kontrolle bzw. Verstöße gegen die Geflügelpestverord- nung ist die jeweilige Bezirksverwaltungsbehörde zuständig. Der Strafrahmen geht hinauf bis zu empfindlichen 4360 Euro oder drei Wochen Ersatzarrest.
Diese Maßnahmen, die auch nach Vogelgrippefällen vor zehn Jahren in Kraft traten, würden für professionelle Hendlbauern mit Freilandhaltung (Steiermark: 112 Bio-freilandhennenhalter, weitere 446 Freilandhühnerbetriebe sowie 30 Bio-masthuhn- und 12 Bio-putenbetriebe) „kein großes Problem darstellen, da sie einfach die Außenklappe schließen und die Tiere im Stall bleiben“, wie Anton Koller erklärt.
Der Geflügelexperte der Landwirtschaftskammer ortet nur dann ein Problem, wenn die Stallpflicht mehr als drei Monate dauern würde. „Dann kann der Bauer die Eier nicht mehr als Freilandoder Bio-eier verkaufen und müsste den schlechteren Bodenhaltungspreis in Kauf nehmen“, so Koller. Dass es jedoch so weit kommt, hält er für „hoffentlich nicht sehr wahrscheinlich“, denn: Der H5n8-virus ist wärme- und Uv-empfindlich, dürfte sich also im Frühjahr abschwächen.
Im Gegensatz zu 2006 gab es bis dato keinen Preiseinbruch bei Eiern und Geflügelfleisch, so Koller: „Weil im Vergleich zu damals Gott sei Dank auch die Hysterie ausgeblieben ist.“